Film & Fußball

Eine cineastische Mannschafts-Kolumne


Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"

Donnerstag, 29. Juli 2021, 09:35
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Krass noch viel mehr Filme im Kino gesehen !!!1!

von  Dieter_Rotmund


Ein verborgenes Leben, USA 2019
Die Figuren im Film, praktisch fast alle sind bekannte deutschsprachige Schauspieler, machen einen etwas (vom Zuschauer) distanzierten Eindruck. Manchmal weiss man nicht so recht, ob sie denken, was man so hört oder ob sie es tatsächlich aussprechen. Das kommt daher, dass der Film in Englisch gedreht wurde und die deutschsprachigen Schauspieler sich selbst nachsynchronisiert haben. Bei Bruno Ganz hat es nicht mehr gereicht, als es ans Nachsynchronisieren ging. Da war er schon tot und so klingt Bruno Ganz in Ein verborgenes Leben, irgendwie ganz weltentrückt. Gar nicht so, wie wir seine markante Stimme kennen, sondern eine anderer musst die an sich ja traurige Aufgabe übernehmen. Ist aber nur eine kleiner Rolle. die Herr Ganz da spielte.
Nichtsdestotrotz ein grandioser Film. Ich mag Terence Malicks Filme, auch wenn viele von seiner übergewaltigen Bildsprache überfordert sind. Ich bin es auch, aber mir gefällt es. Ein verborgenes Leben, Originaltitel A hidden life erinnert mich an Der Trafikant, auch dort geht es im Kern um eine wichtige Gewissensentscheidung im Leben: Was ist richtig, was ist falsch? Ich bin versucht zu sagen, fragen: Was ist ein anständiges Verhalten?

The Mantrap, USA 1927, OF
Wie grandios ist das denn? Ich konnte diesen Stummflimklassiker von GoneWithTheWind-Regisseur Victor Fleming auf einer Kinoleinwand sehen! Mit Live-Klaviermusik! Der Wahnsinn. Den Saal an sich kannte ich noch nicht, vor Corona war es ein sog. 'Club', also das, was man früher "Nachtclub" nannte. Nichts mit leichtbekleideten Frauen, eher was für Hipster oder Afterwork-Austoben für Gestresste. Normalweise. Aber an diesen Abend: Ein Stummfilm und ein Klavier, das aussah, wie provisorisch aus Spanplatten gezimmert.
Von draußen (open air-Veranstaltung) drang dumpf Stromgitarrenmusik in den Vorführsaal. Dann Gewitter mit Platzregen - Musik vorbei. Wenn man das überhaupt Musik nennen will, wenn jedes Bandmitglied versucht, lauter als die anderen zu sein.
Drinnen ca. 50 Cineastinnen und Cineasten. Schöne, kurze Einführung zum Film von Organisationschef. Der Film ist eigentlich "nur" eine harmlose Liebeskomödie, aber mit sehr viel Charme gemacht. Herrlich.

A Quiet Place Part II, USA 2020
Bin mal wieder ins Multiplexkino, deren Frühstarter-Eintrittsrabatt gilt nur bis zum 31.7. An einem Abend sollte es A Quiet Place Part II sein. Vorgänger A Quiet Place war 2019 eine der wenigen positiven Überraschungen, die man im Multiplex-Blockbusterkino erleben konnte. Nun also ein "Sequel", wie man heutzutage sagt. Nun ja, ich möchte mal vorwegnehmen: Kann man sich angucken, ist aber kein Muss. Denn leider ist der Anfang misslungen - eine typische amerikanische Kleinstadt in Monster-Aufruhr? Gähn! Danach wird es immerhin noch halbwegs ordentlich, da möchte ich Cilian Murphy für loben. dessen "Performance", wie das heutzutage heisst, ich lange nicht mehr gesehen habe. Die Geschichte ist etwas holprig, Nerds werden hier und da Besserwisserisches und Scheinbar-Intelligentes anmerken, aber was soll's! Es war ein schöner Kinoabend.

Die Vergesslichkeit der Eichhörnchen, D 2021
Michael Haneke hätte aus dem Drehbuch einen richtig guten Film gemacht. Leider ist Die Vergesslichkeit der Eichhörnchen en detail sehr weichgespült. Seltsam: Hamburg und Schwarzwald liegen bei Die Vergesslichkeit der Eichhörnchen scheinbar recht dicht beeinander. Wobei ich nicht sagen will, dass Die Vergesslichkeit der Eichhörnchen ein schlechter Film sei. Ich musste mir in den letzten Wochen im Multiplexkino ja so manchen Trailer zu Filmen anschauen, die offenbar vor Dämlichkeit nur so strotzten. Nun ja, für Die Vergesslichkeit der Eichhörnchen spricht, dass es bei den Figuren um Arbeitsmigration und Demenz geht, und im Mittelpunkt ein recht kaputte, aber doch irgendwie normale Familie steht. Die Schauspieler sind "gut aufgelegt", wie man so sagt, aber der letzte Pfiff zum Realismus fehlt.


Epliog
Nun, nach vielen Lichtspielhauserlebnissen geht es in den Urlaub. Ländliche Gegend. Es gibt zwar ein kleines Kino in der Nähe, aber ich trinke dann doch abends lieber ein Hefeweizen und "lasse Gott einen guten Mann sein", wie man so schön und auch affigerweise sagt. Macht aber nichts, dass ich Kinopause mache, ich habe ja vorher krass viel Filme im Kino gesehen!!1!

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Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag


 drmdswrt (29.07.21)
ich trinke dann doch abends lieber ein Hefeweizen
Das solltest du vielleicht grundsätzlich einfach sein lassen, damit wohl daraus resultierende Schlampereien wie
Macht aber nichts, dass ich Kinopause machen,.
endlich der Vergangenheit angehören.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 29.07.21:
Diggah!

 drmdswrt antwortete darauf am 29.07.21:
Noch reichlich andere Fehler, für die man ähnliche Gründe finden könnte. Das Korrigieren des angesprochenen rettet nichts.

 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 29.07.21:
Ja, ganz tragisch!

 drmdswrt äußerte darauf am 29.07.21:
Fjeden!

 mannemvorne (29.07.21)
diese "c/o-lumne"
verkommt immer mehr zum "hau den lukas"
selba schult(heiss) dieteR
prost!
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