Film & Fußball

Eine cineastische Mannschafts-Kolumne


Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"

Montag, 18. September 2023, 18:53
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Happiness!

von  Dieter_Rotmund


Takashi Miike ist so etwas wie der japanische Quentin Tarantino. Wobei letzterer eher durch das japanische Kino beeinflusst wurde als umgekehrt, was Tarantino, so viel ich weiß, auch gar nicht bestreiten würde. The Happiness of the Katakuris (Japan 2001) sticht jedoch offenbar auch unter Miikes Filmen hervor, der sonst eher bizarre Splatter/Vengance-Werke gemacht hat (von denen mir selbst nur einzwei weitere bekannt sind). Der Film würde auhc gut zu Takeshi Kitano passen, der so etwas we der japanische Christoph Schlingensief ist. 
In The Happiness of the Katakuris geht es darum, dass eine Familie in einsamer Gegend (mit Hoffnung au eine neue Schnellstraße) eine Pension eröffnet - aber keine Gäste kommen. Als dann doch einer Kommt, der sich aber selbst auf dem Zimmer umbringt, wird die Leiche am Fluss vergraben, denn man will ja das Geschäft nicht ruinieren. Die nächsten beiden Gäste sterben beim Sex auf dem Zimmer und da die Katakuris nun erst recht nicht wollen, dass die Polizei ermittelt.... Also ein Psychothriller, aber Halt! Es wird immer wieder gesungen und getanzt, denn The Happiness of the Katakuris ist ein Musical! Miike durchbricht so die Genreparadigma. Wirkt anfangs recht albern, doch bald bin ich mit den Figuren und der Geschichte warm geworden - vor allem der sehr agile Ur-Opa (Tetsuro Tanba, ) spielt klasse! Zunehmend geht es in diesem Film darum, was Vertrauen bedeutet - und natülrich darum, ob die Familie gemeinsam die Fassade aufrecht halten kann. Na, wenn das nicht suoer Themen sind! Warum derFilm jetzte erst, nach über 20 Jahren, in Deutschland zu sehen ist, ich weiß es nicht ...
Eines meiner Lieblingkinos hat ihn gezeigt, dafür vielen Dank!

Am Tag danach sah ich Tel Aviv - Beirut (Zypern/Frankreich/Deutschland 2022), ein bedrückendes Drama, das im Nahost-Koinflikt spielt. Ohne hier ins Detail gehen zu wollen, der Film stellt dar, wie Krieg(e) den Menschen traumatisieren können. Das sie dann noch irgendwie funktionieren, das grenzt an ein Wunder.
Unnötig zu sagen, dass diese Film nicht das Happy End wie die The Happiness of the Katakuris  hat, aber dass der Nahostkinflikt jemals ein Happy End haben wird? Nicht zu unseren Lebzeiten, fürchte ich.

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