es war so leicht,
als wir jung waren, kaum über zwanzig,
sorgenlos gingen wir um, mit dem leben,
zukunftsängste kannten wir nicht,
party feiern, lustig sein, war unser motto,
NAIV in vielen dingen, glaubten wir alles,
was man uns erzählte, sahen nur das gute,
spaßgesellschaft pur, wir lebten sie und es ging uns gut dabei.
erste erfahrungen gesammelt, mit dem wesen, der aufregenden rundungen, es begann allmählich in unseren mittelpunkt zu rücken, zauberhaft und schön anzusehen, konnten wir uns nicht länger entziehen.
die männerrunden, saufen, sprüche, noch mehr saufen, kotzen, begannen abzunehmen, denn man wollte ihm gefallen, dem feenhaften zauberwesen aus einer fremden, rätselhaften welt.
hatte sie erst das wort ergriffen, folgte ihr besitzergreifen, von uns, wir glaubten ihr einfach alles.
sie überzeugte in allen belangen, ließ jahrzehnte lange männerfreundschaften, ihren wahren wert erkennen, doch verhalf sie auch zur ersten glückseligkeit, liebesschwüren, träumen der unendlichkeit,
bis er zerplatzte, ausgeträumt der traum von sehnsucht und permanenten hochgefühl.
angekommen auf dem harten boden der erloschenen liebeskerzen, litten wir zum erstenmal, herzschmerz bisher nicht gekannt, ließ uns nach tagen, wochen der suizidgefahr, wiederauferstehen, mit dem gefühl, gelernt, nie mehr NAIV zu sein, ins nächste, übernächste und letzte oder ein weiteres bis zum allerletzten liebesabenteuer stürzen.
zwanzig jahre später sind wir nicht nur gealtert, geläutert, auch erfahrener, vorsichtiger, gar ängstlicher geworden.
heute sind wir so erfahren, haben die NAIVITÄT längst begraben, daß wir zeichen wie damals, von den zauberhaften, rätsehaften wesen, nicht mehr verstehen, ihnen mißtrauen uns zurück nach den männerrunden mit saufen, blöden sprüchen, noch mehr saufen, kotzen, zurücksehnen.
NAIVITÄT, WO BIST DU GEBLIEBEN?
