Morgens muss sie zuerst raus.
In die verschlafenen Gesichter der Familie sehn,
den Mund halten, nichts sagen, geschweige lachen,
Frühstück richten und Lunchpäckchen machen.
Die Ruhe behalten, wenn sich die Jugend ums Badezimmer balgt, ihnen die Taschen packen, und an die Tür stellen. Kaum liegen Jacken, Schals und Handschuhe parat, da kommt der Papa aus dem Bad.
Frühstück fertig? Ich muss gleich los. Oh, ich wollte
eine Scheibe Brot, kein Brötchen und belegt ich es auch noch nicht. Du weißt doch, ich habe morgens keine Zeit, esse ich eben nichts und gehe so. Den Kaffee trinkt er schnell im Stehen.
Seine Augen funkeln sie unfreundlich an, er nimmt
Mantel und Hut, sagt tschüss und weg ist er dann der geliebte... Ehemann.
Nun taucht der Sohnemann auf, moin Mama, er sieht sie an, was hast du denn, bist du heute nicht gut drauf ? Du hast es doch gut, möchte es auch mal so haben.
Die Tochter kommt aus dem Bad, trinkt eine Tasse Kaffee, sagt nicht ein Wort und schon ist auch sie fort. Der Sohn nimmt seine Sachen, lächelt sie an, sagt tschüss Mama bis heute Abend dann.
Sie winkt ihm nach, ja, wenigstens er hat mit mir gelacht. Zwei Morgenmuffel und ein freundliches Gesicht, mein Großer eben.
Nun gießt auch sie sich einen Kaffee ein und ihr wird klar, wie beschissen dieser Morgen mal wieder war.
Lange lass ich mir das nicht mehr gefallen, denkt sie so bei sich, dann zeige ich denen mal meine Krallen, mögen werden sie es nicht.
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Kommentare zu diesem Text
merlinpetrus (33)
(21.08.09)
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