Baum-Zauber-Baum
Verserzählung zum Thema Traum/ Träume
von FloravonBistram
Kommentare zu diesem Text
Liebe Flora,
dem Text würde es sehr gut tun, wenn er von den vielen Inversionen befreit würde. Je natürlicher der Sprachgebrauch, desto fließender und eingängiger ein Text und desto besser kann sich der Leser in die Zeilen versetzen.
In deiner ersten Strophe zum Beispiel stört dieses im normalen Sprachgebrauch absolut unübliche "Im dunklen Wald ... die Lichtung lag". Um wie viel "normaler" und stimmiger würde sich da lesen:
Die Lichtung lag, sehr gut versteckt,
im tiefen Wald. Im Mondenschein ...
Auch die metrikgeschuldeten Elisionen könnte man leicht ausbauen.
Im normalen Sprachgebrauch würde diese Strophe so (o.ä.) aussehen.
für all die Ruhe, die ich fand.
Doch plötzlich, nein ich irre nicht,
war ich in einem andren/fremden/Zauber Land;
es schimmerte ein Silberlicht,
Hier finde ich Sprache und Bebilderung als etwas ungelenk und in die Reime gedrechselt:
Vor dem "Grillenchor" fehlt der Artikel und da vorher ja nicht unbedingt von vier Nymphen die Rede war, wirkt das durch Anhängsel-E passend gemachte "Quartette" sehr, sehr reimgeschuldet. Auch eine Begründung für den Wechsel vom Jambus in V1 und2 dieser Strophe zum Trochäus in V3 und 4 erschließt sich mir vom Inhaltlichen her nicht wirklich, ich erkenne da keine stilistische Begründung.
Es mag jetzt sehr mäkelig wirken, aber das Aufsteigen der Menschenwünsche bebildert sich mir nicht, da fehlt was. Welche Menschenwünsche, wessen Wünsche, wie sehen die aus, warum kann man die, beziehungsweise ihr Aufsteigen sehen, was haben die Zwerge, Gnomen und Feen damit zu tun e.t.c, ich kann mir da den Sinnzusammenhang nur schwer zusammenreimen.
Die vorletzte Strophe ist dann wieder so gestelzt und gedrechselt, dass man der verbogenen Syntax unwillkürlich eine schmerzhemmende Sportsalbe reichen möchte.
Wie wäre es da mit:
Als sich mir ein Einhorn zeigte
und mir seinen Rücken bot,
stieg ich auf. Die Sonne neigte
sanft ihr Haupt ins Abendrot.
Liebe Grüße,
Sabine
(Kommentar korrigiert am 23.02.2012)
dem Text würde es sehr gut tun, wenn er von den vielen Inversionen befreit würde. Je natürlicher der Sprachgebrauch, desto fließender und eingängiger ein Text und desto besser kann sich der Leser in die Zeilen versetzen.
In deiner ersten Strophe zum Beispiel stört dieses im normalen Sprachgebrauch absolut unübliche "Im dunklen Wald ... die Lichtung lag". Um wie viel "normaler" und stimmiger würde sich da lesen:
Die Lichtung lag, sehr gut versteckt,
im tiefen Wald. Im Mondenschein ...
Auch die metrikgeschuldeten Elisionen könnte man leicht ausbauen.
für all die Ruhe, die ich fand.
Doch plötzlich, nein ich irrt` mich nicht,
ich war in einem and'ren Land,
es schimmerte ein Silberlicht,
Doch plötzlich, nein ich irrt` mich nicht,
ich war in einem and'ren Land,
es schimmerte ein Silberlicht,
Im normalen Sprachgebrauch würde diese Strophe so (o.ä.) aussehen.
für all die Ruhe, die ich fand.
Doch plötzlich, nein ich irre nicht,
war ich in einem andren/fremden/Zauber Land;
es schimmerte ein Silberlicht,
Hier finde ich Sprache und Bebilderung als etwas ungelenk und in die Reime gedrechselt:
Mit Geige und auf Klarinette
ließ Grillenchor Musik erklingen
und in herrlichem Quartette
hörte ich die Nymphen singen.
ließ Grillenchor Musik erklingen
und in herrlichem Quartette
hörte ich die Nymphen singen.
Vor dem "Grillenchor" fehlt der Artikel und da vorher ja nicht unbedingt von vier Nymphen die Rede war, wirkt das durch Anhängsel-E passend gemachte "Quartette" sehr, sehr reimgeschuldet. Auch eine Begründung für den Wechsel vom Jambus in V1 und2 dieser Strophe zum Trochäus in V3 und 4 erschließt sich mir vom Inhaltlichen her nicht wirklich, ich erkenne da keine stilistische Begründung.
Zwerge, Gnome und die Feen
nahmen mich in ihren Reigen
ließen mich verwundert sehen
Menschenwünsche aufwärts steigen.
nahmen mich in ihren Reigen
ließen mich verwundert sehen
Menschenwünsche aufwärts steigen.
Es mag jetzt sehr mäkelig wirken, aber das Aufsteigen der Menschenwünsche bebildert sich mir nicht, da fehlt was. Welche Menschenwünsche, wessen Wünsche, wie sehen die aus, warum kann man die, beziehungsweise ihr Aufsteigen sehen, was haben die Zwerge, Gnomen und Feen damit zu tun e.t.c, ich kann mir da den Sinnzusammenhang nur schwer zusammenreimen.
Dann ein Einhorn sich mir zeigte,
weiß, mit Zaumzeug leuchtend rot,
zu dem Heimritt leicht sich neigte,
seinen Rücken freundlich bot.
weiß, mit Zaumzeug leuchtend rot,
zu dem Heimritt leicht sich neigte,
seinen Rücken freundlich bot.
Die vorletzte Strophe ist dann wieder so gestelzt und gedrechselt, dass man der verbogenen Syntax unwillkürlich eine schmerzhemmende Sportsalbe reichen möchte.
Wie wäre es da mit:
Als sich mir ein Einhorn zeigte
und mir seinen Rücken bot,
stieg ich auf. Die Sonne neigte
sanft ihr Haupt ins Abendrot.
Liebe Grüße,
Sabine
(Kommentar korrigiert am 23.02.2012)
Danke für die viele Mühe, die Du Dir mit meinem Traum machtest.
Gehe ich gleich zu Deinem Schluss...das geht auf keinen Fall, denn wenn ich vom silbernen Mondlicht spreche, kann zum Schluss kein Abendrot auf-bzw untertauchen.
Ich schaue ansonsten noch einmal durch, doch nehme ich Deine Änderungen an, ist es Dein Gedicht und nicht mehr meins oder? Aber natürlich schaue ich, ob ich etwas Änderungswürdiges sehe.
Es ist und bleibt ein Traum und Träume sind mal so, mal so.
Danke und herzl. Grüße von Flo
(Antwort korrigiert am 23.02.2012)
Gehe ich gleich zu Deinem Schluss...das geht auf keinen Fall, denn wenn ich vom silbernen Mondlicht spreche, kann zum Schluss kein Abendrot auf-bzw untertauchen.
Ich schaue ansonsten noch einmal durch, doch nehme ich Deine Änderungen an, ist es Dein Gedicht und nicht mehr meins oder? Aber natürlich schaue ich, ob ich etwas Änderungswürdiges sehe.
Es ist und bleibt ein Traum und Träume sind mal so, mal so.
Danke und herzl. Grüße von Flo
(Antwort korrigiert am 23.02.2012)
Liebe Flora, meine Vorschläge sind nicht Gesetz und alternativlos, sondern einfach nur Anregungen und Beispiele, die zur Erklärung und Verdeutlichung des von mir Angeregten dienen sollen.
LG, Sabine
LG, Sabine
Ja, genau so habe ich es auch verstanden. Danke Sabine