Erst später wurde mir klar:

Monolog

von  Epiklord

Wer sich in steile Gebiete der Philosophie wagt,
sollte herunter kommen von seinem hohen Ross.
Ein Esel böte da einen sicheren Tritt. Und es gilt:
Lieber einen Fisch an der Angel, als keinen in der Reuse.
Die Menschenwürde bemisst sich an ihrem Soll-Zustand;
ihr Ist-Zustand ist unwürdig. Man soll der Vergänglichkeit
ein Schnippchen schlagen, sich an die erfüllten Stunden
oder Jahre erinnern mit Gewinn.

Ich schaue gerade in den Spiegel, kneife meine lose Haut
am Hals, raffe Falten, dass sich das Gesicht strafft. Ja, ich
war früher mal schön und glatt. Die Weisen empfehlen,
genieße den zufriedenen Augenblick, aber dass man auch
loslassen können muss.

Ich ließ los und da hingen sie wieder durch, die Früchte
des Alterns, diese schlaffen Lefzen.

Indessen unternimmt mein Gemütskaninchen
Feldversuchungen aus seiner Nano-Perspektive
beim Wiedereintritt entlang der Spannungslinien
zwischen den wogenden Hitzewallungen seiner
cerebralen Funktion innerhalb der oszillierenden
elektromagnetischen Frequenz, jedoch denke ich,
nur dann, wenn es sich parallel im Quadrat der
Zeitachse mit der Kleinen Magellanschen Wolke
befindet, und nicht im Hasenpanier mit sich selbst.
Ist doch klar.


Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram