Unheil und seltsame Rituale auf einem kleinen blauen Planeten

Text

von  hehnerdreck

Hast du gehört, dass auf diesem kleinen blauen Planeten Wesen leben, die uns sehr ähnlich sind? Sie nennen sich Menschen und viele von ihnen können sich nicht ausstehen. Sie beuten die Natur mit ihren Pflanzen und Tieren aus und zerstören sie teilweise. Eine furchtbare Spezies. Aber das Verrückteste ist, dass sie so ein komisches Ritual eingeführt haben, um so etwas wie ein zivilisiertes Verhalten zu pflegen, sie nennen es: Danken. Also, um das besser zu verstehen, wenn jemand einem anderen einen Gefallen tut, dann sagt der andere zu dem, der ihm den Gefallen getan hat: Halt Dich fest: Danke!

Mit diesem Wort hat der andere sozusagen seine Anerkennung für die gute Tat ausgedrückt ... Anerkennung ... verstehst du, was ich meine? - Das ist ja ungeheuerlich, was ist nur los mit diesen Menschen. Glauben die wirklich, dass ein Danke so eine Art Gegenleistung für einen Gefallen sein soll, den man einem tut? Das ist ja ekelhaft. - Nun, die Menschen scheinen die bedingungslose Liebe und Zuneigung ihrer Spezies untereinander nicht zu kennen*. Sieh nur, wie diese seltsame Spezies mit den Mitbewohnern ihres Planeten umgeht. Einfach entsetzlich. -

Dann wundert es mich auch nicht, dass sie so seltsame Marotten wie das Danken kultiviert haben. - Ja, eigentlich die reinste Heuchelei, wie die miteinander umgehen. - Es ist schon merkwürdig, was für Wesen es gibt, die uns ähnlich sind. - Aber das war noch nicht alles. Die Menschen haben harte Metalle aus der Erde geholt und Rohre daraus gemacht, durch die sie kleine Eisenkugeln schießen, um andere Menschen zu durchlöchern, und dann sind die anderen Menschen tot oder verstümmelt. - Nein, das glaube ich nicht. Keine Spezies im Universum kann so abscheulich sein. Das wäre ja zutiefst verachtenswert.



Anmerkung von hehnerdreck:

* = gäbe es das unter uns Menschen, wäre es sinnlos zu danken. Denn jeder würde alles tun, damit es dem anderen gut geht und umgekehrt. Gegenseitige Unterstützung wäre eine Selbstverständlichkeit, bei der eine Danksagung befremdlich wäre. Mit anderen Worten, weil man immer davon ausgeht, dass man sich gegenseitig hilft und dass es für niemanden ein Opfer ist, für das der andere sich verpflichtet fühlt, zu bedanken. Der Dank setzt voraus, dass der andere sich nicht darüber freut, einem zu helfen, sondern dass er die gute Tat mit einer gewissen Selbstüberwindung vollbringt. Ein solches Verhalten passt nicht zu einer Spezies, die sich gegenseitig bedingungslos liebt. Ich fürchte, dass meine Ausführungen nicht von allen so verstanden werden, wie ich es mir wünsche. Vielleicht fällt mir noch ein anschaulicheres Gleichnis ein, um meine etwas seltsam anmutende Sicht der Dinge besser zum Ausdruck zu bringen.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (11.01.25, 06:47)
Ja,
die Dankerei treibt schon absurde Blüten.
Nur ein Beispiel:
"Danke, dass Sie mein Leben verschont haben!"  8-)

 DanceWith1Life meinte dazu am 11.01.25 um 19:17:
bliebe zu erwähnen, dass dieses "Danke" ja mit Betonungen gewürzt werden kann. ( ich glaube nicht, dass ich die alle in Worte fassen möchte)

 hehnerdreck antwortete darauf am 11.01.25 um 19:34:
Die Betonung ist der eigentliche Inhalt, das Wort nur die Form.

 DanceWith1Life schrieb daraufhin am 11.01.25 um 19:48:
womit wir wieder bei der Musik wären

 hehnerdreck äußerte darauf am 11.01.25 um 20:13:
By the way. Unter dem Einfluss dieser Musik schrieb ich diesen Text:


Oh, und ich sehe gerade, der Clip ist remastered in HD.
Zur Zeit online: