Bergmann, Ulrich:
Kritische Körper
49 Erzählungen - Criminal Phantasy.
Ehrlich, ich hab noch nie eine solche Geschichte gelesen. Grandios - im Großen wie im Detail, brachialer Existenzialismus im Gewand einer hochästhetischen Sprache. Wie immer man es nennt, es ist Gefühl, pur, Macht, vollkommene Hingabe, Gewalt eher nicht. Ich mag die Freiheit zu sehr, um ihr Schranken zu setzen und sei es nur in der Sprache… Die Sprache ist bisweilen extrem dicht, der unterschwellige Handlungsrhythmus mitreißend. Nichts, was nach leichter gefälliger Kost klingt. Der Terres wird Dir noch an den Füßen kleben wie Pech. Ich habe so etwas wirklich noch nie gelesen. Möglicherweise geht es über Kafka hinaus, eine Art Ästhetik der Macht und Ohnmacht. Sprachlich ist es, so scheint es mir, filigraner und vielschichtiger, selbstredend moderner als Kafka... Einen solchen Text schreibt man nicht oft… Der Grundton ist … bei Deinen Geschichten … ein lasziv suizidaler, wenngleich überformt durch naszierende Motive, die den Tod nie vollständig akzeptieren wollen. Die fesselnden Stellen finden sich (für mich) eher im Detail, dem Sprachgebrauch, der punktuell eine große Intensität erreicht und damit jenes Spannungsmoment, das weiterlesen lässt. Die Welt als Musik, als weißes Rauschen, Klangbilder, Melange aller heulenden Kreaturen... der Tod als Webstuhl und Schöpfer.
Prof. Dr. Eberhard Loosch, Jena 13.8.2006
Terres … ist hart und grenzgängerisch, aber das ist die Eiszeit (oder, ins Heute gedreht: die Wolfszeit) auch. Im Angesicht des Neoliberalismus wird man als Schamane nur eine extreme Position beziehen können, alles andere geht wahrscheinlich unter im Brei. Freundlichkeit gegenüber den Verhältnissen ist nicht angebracht, das darf man sich fürs Zwischenmenschliche aufheben und froh sein, wenn ein solches stattfindet. Ich stelle mich da voll hinter die Geschichte, sie erinnert
mich an ein Musikstück von THE CURE: WATCHING ME FALL (das Album heißt
bezeichnenderweise BLOODFLOWERS), 12 Minuten virtuoses Lauern, das einem wie eine Gletscherzunge das Gebirge nach und nach die Ohren abschmirgelt…
André Schinkel, 27.9.2005
Ehrlich, ich hab noch nie eine solche Geschichte gelesen. Grandios - im Großen wie im Detail, brachialer Existenzialismus im Gewand einer hochästhetischen Sprache. Wie immer man es nennt, es ist Gefühl, pur, Macht, vollkommene Hingabe, Gewalt eher nicht. Ich mag die Freiheit zu sehr, um ihr Schranken zu setzen und sei es nur in der Sprache… Die Sprache ist bisweilen extrem dicht, der unterschwellige Handlungsrhythmus mitreißend. Nichts, was nach leichter gefälliger Kost klingt. Der Terres wird Dir noch an den Füßen kleben wie Pech. Ich habe so etwas wirklich noch nie gelesen. Möglicherweise geht es über Kafka hinaus, eine Art Ästhetik der Macht und Ohnmacht. Sprachlich ist es, so scheint es mir, filigraner und vielschichtiger, selbstredend moderner als Kafka... Einen solchen Text schreibt man nicht oft… Der Grundton ist … bei Deinen Geschichten … ein lasziv suizidaler, wenngleich überformt durch naszierende Motive, die den Tod nie vollständig akzeptieren wollen. Die fesselnden Stellen finden sich (für mich) eher im Detail, dem Sprachgebrauch, der punktuell eine große Intensität erreicht und damit jenes Spannungsmoment, das weiterlesen lässt. Die Welt als Musik, als weißes Rauschen, Klangbilder, Melange aller heulenden Kreaturen... der Tod als Webstuhl und Schöpfer.
Prof. Dr. Eberhard Loosch, Jena 13.8.2006
Terres … ist hart und grenzgängerisch, aber das ist die Eiszeit (oder, ins Heute gedreht: die Wolfszeit) auch. Im Angesicht des Neoliberalismus wird man als Schamane nur eine extreme Position beziehen können, alles andere geht wahrscheinlich unter im Brei. Freundlichkeit gegenüber den Verhältnissen ist nicht angebracht, das darf man sich fürs Zwischenmenschliche aufheben und froh sein, wenn ein solches stattfindet. Ich stelle mich da voll hinter die Geschichte, sie erinnert
mich an ein Musikstück von THE CURE: WATCHING ME FALL (das Album heißt
bezeichnenderweise BLOODFLOWERS), 12 Minuten virtuoses Lauern, das einem wie eine Gletscherzunge das Gebirge nach und nach die Ohren abschmirgelt…
André Schinkel, 27.9.2005
- Ein Buch von Bergmann
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