KLICKS UND CLIQUEN
Synthesen + Analysen in der Matrix
Eine Kolumne von Bergmann
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Reifeprüfung
292. Kolumne
Eine Aufgabe im Fach Biologie, Zentralabitur NRW
Ohne tieferen Hintersinn, nur aus Lust am freiwilligen Charme solcher Aufgaben sei diese Aufgabe vorgestellt, zur Erheiterung von Nichtbiologen, die derlei als Assoziationsübung goutieren:
Goldhähnchen
Goldhähnchen sind die weltweit kleinsten Singvögel. Sie leben fast ausnahmslos in gemäßigten Breiten Europas, Asiens und Nordamerikas. Die beiden europäischen Arten, das Wintergoldhähnchen (ein Nichtzieher) und das Sommergoldhähnchen (ein Winterzieher bis zum Mittelmeer), leben in unseren Fichtenwäldern von der Tallage bis zur Waldgrenze der Gebirge. Das Wintergoldhähnchen bevorzugt dabei eher höher, das Sommergoldhähnchen eher tiefer gelegene Wälder. Beide Arten jagen ihre Beute auf den gleichen Bäumen. Wintergoldhähnchen zwängen sich durch engstehendes, dichtbenadeltes Geäst; Sommergoldhähnchen bewegen sich in lockeren Zweigen. (Material A)
Reviergesänge und Lautäußerungen, die dem Paarkontakt dienen, sind gut unterscheidbar, nur einige Alarmlaute sind ähnlich. Beim Imponiergehabe stellen die Männchen beider Formen ihren gelben bzw. orangen Scheitelstreifen zur Schau. Die Kopulationsaufforderungen der Weibchen unterscheiden sich darin, dass Sommergoldhähnchen mit abgestellten Flügeln vibrieren, Wintergoldhähnchen stark aufgeplustert reglos verharren. (Material B)
Volierenversuche ergaben Nachkommen zwischen Winter- und Sommergoldhähnchen, wenn bei Wintergoldhähnchen stärkere Augenstreifen aufgemalt wurden, oder ihre kopulationsbereiten Weibchen nassgespritzt wurden und sich dann trocken schüttelten.
Erläutern Sie aufgrund des Verhaltens bei Nahrungssuche und Paarung, wieso das Zusammenleben von Winter- und Sommergoldhähnchen in einem Biotop möglich ist.
Post coitum omne animal triste est, sive gallus et mulier…