KLICKS UND CLIQUEN

Synthesen + Analysen in der Matrix


Eine Kolumne von  Bergmann

Mittwoch, 24. November 2021, 17:00
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Due palline di gelato

798. Kolumne


Lieber Herr Jo, 
heute scheint die Sonne nicht, sie steckt in den Wolken eines trüben Himmels – als wäre sie nicht da. Und Pirandello erscheint auch nicht. Wahrscheinlich ist er im Romanischen Seminar, versteckt in der Bücherwelt, wo er seine Heimat findet. Und ich? Allein auf dem Präsentierteller der Stadt, in der Gelateria auf dem Kaiserplatz. Da bin ich mir selbst die Sonne und scheine an meinem Himmel, der meine Welt ist, in der ich lebe, in mir selbst, und indem ich schreibe. „Uno espresso, per favore“, sage ich zum Kellner, „e due palline di gelato al lampone.“ Und nun bin ich in Italien, sagen wir: Girgenti, Sizilien also, da bin ich Pirandello näher ... Aber morgen, da sehe ich ihn wieder, und dann scheinen alle Sonnen zusammen, im gleichen Rhythmus, und dann wird es warm, in uns und außer uns. 

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 W-M (07.01.22, 22:56)
un espresso, nicht uno ... ja, i siciliani ... gute schriftsteller und dichter darunter, auch literaturnobelpreisträger wie luigi pirandello oder salvatore quasimodo ... mein liebling hatte den nobelpreis nicht: Elio Vittorini, unbedingt seine Conversazione in Sicilia lesen ... ich habe es sogar auf italienisch versucht ... schönes textchen

 Bergmann meinte dazu am 08.01.22 um 22:35:
Lieben Dank für die Korrektur! Und für Leseempfehlungen. Ich bin kein großer Kenner der italienischen Literatur. Da fehlt mir noch viel. 
Pirandello wohnte tatsächlich in Bonn Ecke Kaiserplatz (Neutor) ... und das Romanische Seminar ist fast in Sichtweite - man schaut auf die westliche Außenmauer des kurfürstlichen Schlosses (= Uni-Hauptgebäude) ... und da sitze ich in den warmen Jahreszeiten tatsächlich oft.

 Bergmann antwortete darauf am 13.01.22 um 22:37:
Ich sehe gerade, dass ich diese erschienene Kolumne nicht korrigieren kann. Früher ging das.
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