KLICKS UND CLIQUEN
Synthesen + Analysen in der Matrix
Eine Kolumne von Bergmann
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Zettels Traum und Konsorten
333. Kolumne
Arno Schmidts Babylon habe ich! Ich kaufte die Faksimile-Ausgabe von 2002, ein big paperback (für rund 50 Euro, wenn ich mich recht erinnere). Aber ich gehöre nicht zu den 400 Lesern, die das Buch nach Arno Schmidts Vermutung GANZ gelesen haben könnten, vielleicht gibt es noch nicht einmal 100 'Totalleser'.
Musils "Mann ohne Eigenschaften": Dito. Aber schon viel leichter zu lesen, schmerzvoller die Abbrüche. "Zettels Traum" kann man in der Tat wie die Bibel lesen oder "Faust II", aber Musils Mann ohne Eigenschaften verlangt mehr von mir, ich zürne mir, weil ich noch nicht alles las.
Krieg und Frieden von Tolstoi ist auch so ein Buch. Da steht mir im Wege, dass ich schon zuviel Ahnung von der Geschichte habe.
Ulysses aber habe ich geschafft, in der ersten Übersetzung. Dann kam die zweite Übersetzung, die soll noch viel besser sein, aber ein zweites Mal lese ich es nicht; haben die Literaturkritiker es getan? Ich zweifle. Die Wissenschaftler? Schon eher.
Und die Joseph-Romane? Die hebe ich mir auf, vorher lese ich Doktor Faustus noch einmal.
Und Proust? Auf der Suche nach der verlorenen Zeit - das habe ich geschafft! Im Auto. WDR III brachte es vor rund 10-8 Jahren. Und das Bonner Schauspiel brachte eine kongeniale Aufführung.
Das Nibelungenlied? Ja, Sogar im mhd. Original.
Und die Bibel? Viel gelesen, aber auch nicht alles. Muss auch nicht.
Ilias und Odyssee? Ja, aber nur zum Teil.
Fehlt noch was in der Richtung long reading?
Ja klar. Aber mir fällt längst nicht alles ein.
Die letzten Tage der Menschheit. Habe ich in einer 4-stündigen Aufführung in Bonn gesehen.
Die Suren?
Die Edda?
Arthus-Sagen?
Was noch?