Kristof, Agota:
Die Analphabetin
Eine Rezension von pArAdoX
Lesen + Schreiben = Leben
Agota Kristof definiert ihr Leben durch Lesen und Schreiben
„Ich lese. Das ist wie eine Krankheit.“ Mit diesen
Sätzen beginnt Agota Kristof ihre autobiografische
Erzählung „Die Analphabetin“.
Paradox, sagen Sie? Eine Analphabetin, die lesen kann?
- Da mögen Sie wohl Recht haben.
Die ungarische Schriftstellerin definiert ihr Leben
über Sprache. Sie lebt nur, wenn sie schreiben und
lesen kann. In einem neuen Land, mit neuer Sprache,
kann sie dies jedoch nicht. Agota Kristof ist 1956 aus
Ungarn in die französische Schweiz geflohen – ohne ein
einziges Wort französisch zu sprechen.
Sie wurde Analphabetin.
In ihrer bewusst gefühllos gehaltenen Prosa, die
trotzdem in jedem Leser alle möglichen Arten von
Gefühlen wecken, erschienen zwischen 1986 und 1991
ihre Trilogie „Das große Heft“, „Der Beweis“ und
„Die dritte Lüge“. Alle Romane waren große Erfolge und
in jedem verarbeitet sie die Schrecken des Krieges.
„Diese [Fremd]Sprache tötet allmählich meine Muttersprache.“ (Agota Kristof in „Die Analphabetin“)
Ihre Sprache ist lakonisch; ihre Erzählweise rudimentär. Sie schrieb in einer Sprache, die sie nicht sprechen konnte. Ausgerüstet mit einem Wörterbuch schaffte Agota Kristof ein Maximum an literarischem Ertrag mit dem Minimum an Vokabular und Grammatik.
So auch in „Die Analphabetin“. Mit wenigen Worten und nur auf das wichtigste fokussiert erzählt sie ihr Leben. Ohne Emotionen. Das Drama spielt zwischen den Zeilen. Auf 75 Seiten werden 70 Jahre einer Schriftstellerin niedergeschrieben, die fast gestorben wäre, da sie nicht mehr lesen und schreiben konnte.
Jedem, dem ihre Trilogie gefallen hat und diese verstehen möchte, dabei auch noch ein weiteres Stück an literarischer Hochkunst genießen möchte, sei dieses Buch empfohlen. Außerdem gibt es dazu in einem Kapitel die Anleitung, wie man Schriftsteller wird. Sie erzählt darin, wie sie es schaffte wieder schreiben und lesen zu können. Auch in einer anderen Sprache.
Sie erzählt, wie sie wieder leben konnte, denn lesen plus schreiben ist gleich leben.
Agota Kristof definiert ihr Leben durch Lesen und Schreiben
„Ich lese. Das ist wie eine Krankheit.“ Mit diesen
Sätzen beginnt Agota Kristof ihre autobiografische
Erzählung „Die Analphabetin“.
Paradox, sagen Sie? Eine Analphabetin, die lesen kann?
- Da mögen Sie wohl Recht haben.
Die ungarische Schriftstellerin definiert ihr Leben
über Sprache. Sie lebt nur, wenn sie schreiben und
lesen kann. In einem neuen Land, mit neuer Sprache,
kann sie dies jedoch nicht. Agota Kristof ist 1956 aus
Ungarn in die französische Schweiz geflohen – ohne ein
einziges Wort französisch zu sprechen.
Sie wurde Analphabetin.
In ihrer bewusst gefühllos gehaltenen Prosa, die
trotzdem in jedem Leser alle möglichen Arten von
Gefühlen wecken, erschienen zwischen 1986 und 1991
ihre Trilogie „Das große Heft“, „Der Beweis“ und
„Die dritte Lüge“. Alle Romane waren große Erfolge und
in jedem verarbeitet sie die Schrecken des Krieges.
„Diese [Fremd]Sprache tötet allmählich meine Muttersprache.“ (Agota Kristof in „Die Analphabetin“)
Ihre Sprache ist lakonisch; ihre Erzählweise rudimentär. Sie schrieb in einer Sprache, die sie nicht sprechen konnte. Ausgerüstet mit einem Wörterbuch schaffte Agota Kristof ein Maximum an literarischem Ertrag mit dem Minimum an Vokabular und Grammatik.
So auch in „Die Analphabetin“. Mit wenigen Worten und nur auf das wichtigste fokussiert erzählt sie ihr Leben. Ohne Emotionen. Das Drama spielt zwischen den Zeilen. Auf 75 Seiten werden 70 Jahre einer Schriftstellerin niedergeschrieben, die fast gestorben wäre, da sie nicht mehr lesen und schreiben konnte.
Jedem, dem ihre Trilogie gefallen hat und diese verstehen möchte, dabei auch noch ein weiteres Stück an literarischer Hochkunst genießen möchte, sei dieses Buch empfohlen. Außerdem gibt es dazu in einem Kapitel die Anleitung, wie man Schriftsteller wird. Sie erzählt darin, wie sie es schaffte wieder schreiben und lesen zu können. Auch in einer anderen Sprache.
Sie erzählt, wie sie wieder leben konnte, denn lesen plus schreiben ist gleich leben.
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