Film & Fußball
Eine cineastische Mannschafts-Kolumne
Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"
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Ein Tag, der von Metaphysik beherrscht schien
von Dieter_Rotmund
Gastkolumnistin Nimbus über The Sixth Sense, ein US-amerikanischer Spielfilm des Regisseurs M. Night Shyamalan aus dem Jahr 1999.[/b]
Manchmal gibt es Tage die von einer Pechphase begleitet zu sein scheinen, so sehr, dass man an sich selber zweifelt. Ab und an kann man da auch schon mal anfangen an Metaphysik zu glauben. Letztes Jahr, im Winter, wollte ich ein besonderes Menü kochen. Erst einmal habe ich das Mousse au chocolate versaut, es hatte einen komischen Beigeschmack, etwas, was mir noch nie passiert ist. Na, dann habe ich die Blumenvase umgekippt und konnte die komplette Tischdekoration neu herrichten, weil selbst die Servietten nass geworden sind. Irgendwie schien alles an diesem Tag schief zu laufen, bis ich dann noch die Flasche Wein fallen ließ. Wohl oder übel musste ich dann noch mal los, zum Einkaufen, denn ein Dreigänge-Menü ohne Wein, dass passte dann doch nicht zu dem ansonsten akribisch geplanten Abend. Natürlich lief mir die Zeit weg. Ich war schon schick angezogen. Da es schneite wechselte ich nur das Schuhwerk. Als Abkürzung latschte ich dann über den Friedhof. Wobei latschen was anderes ist. Unter dem Schnee befand sich eine Eisschicht. Es kam wie es kommen musste, ich klebte zuerst mit meinem Hintern auf dem Boden, kurze Zeit später zierte nicht nur eine Laufmasche meine Beine, sondern ein immer dickes, anschwellendes, aufgeschlagenes Knie.
Das sind dann so Tage, an denen man auf kuriose Gedanken kommt. Da meint man schon mal, man wäre verflucht. Die Abkürzung im Dunkeln über den Friedhof hat mir letztendlich auch missfallen. Irgendwie war sie mir unheimlich. Komisch, dachte ich, ich bin doch sonst weder ängstlich noch von der Metaphysik wirklich angehaucht. Ja, ja, ich weiß, so Ideen hatte ich auch schon mal, wenn ich Prosa oder Lyrik versucht habe. Aber das ist dann für mich Phantasie, nicht die Vorstellung, irgendwas Übernatürliches tatsächlich ernst zu nehmen. Irgendwie dachte ich an Geister und an Vampire. Friedhöfe können aber auch eine echt düstere Ausstrahlung im Dunkeln haben. Aber wer glaubt denn an so einen Quatsch wie Geister? Regulär kann man alles logisch erklären, auch einen Pechtag. Eben tapsig und dusselig angestellt. Dennoch hat man eine gewisse Faszination an Übernatürlichkeiten. Genug, dass sie inzwischen das Medienprogramm soweit gestaltet, dass man sich täglich so was „antun kann“. Da gibt es unzählige Serien, ich kenne nicht alle Namen, weil mir die viel zu unheimlich sind. Ich schaffe es nicht mal Ghost Whisperer zu gucken, ohne vom Stuhl zu springen.
Jetzt denkt hier auch jeder, wo bleibt denn die Filmkolumne, dass ich es nicht so mit Fußball habe, weiß ja nun jeder. Worauf will die denn nun hinaus und kann die sich nicht mal etwas einschränken mit ihrem bla bla? Könnte ich, aber ich habe mit Absicht diesen Gedankenstrang aufgebaut. Denn genau an dem Abend, der an dem am Tag alles schief gelaufen ist, haben wir nach dem „geretteten“ Nachtisch den Film The Sixth Sense geschaut. Da ich auch beim Thema Film auch nicht wirklich „up to date bin“, sah ich ihn zum ersten Mal. Dieser Film gehört eh nicht in die Liga der Filme, die ich mir alleine ansehen könnte. Meine Fressorgie, die ich normal beim Filmeabend praktiziere, beschränkte sich lediglich auf ein hergerichtetes Brett mit Käsehappen, welches vorerst keiner mehr von uns anrührte. Klar nach einem drei Gänge-Menü.
Ich wollte nicht wie eine Pfeife wirken, also bemühte ich mich, mich nicht zu sehr auf den Film einzulassen, denn ich hatte keine Lust so von der Couch zu springen, dass dies die einzige Erinnerung des Abends sein sollte. Also versuchte ich das Ding ganz gelassen zu schauen. Das war natürlich ein Schuss nach hinten. Ich glaube es ist schon ganz gut, dass ich nicht all zu oft ins Kino gehe. Da schaffe ich es im spannendsten oder unheimlichsten Moment die Leute zum Lachen zu bringen, denn bei meinem Geschick würde ich, je nach dem, vor lauter Schreck die Popcorn im ganzen Kino verteilen und der reale „Hit“ während eines fiktiven Films sein.
Gut, dass ich wenigstens keine Chips auf dem Schoß hatte. Doch meine Haltung wurde immer angespannter, als Bruce Willis, der in dem Film ein Psychiater mit Auszeichnung spielt, mit dem Jungen, von Haley Joel Osment glamourös gespielt, der so verängstigt ist, weil er Geister sieht. Ursprünglich wird sein „anderes Verhalten“ jedoch auf die Scheidung seiner Eltern zurückgeführt. Scheiß Film, denke ich, weil ich schon wieder eingekauert auf der Couch sitze. „Gut, dass ich nicht alleine bin, sonst würde ich ja Albträume bekommen“, ging mir durch meine Birne. Wer erfindet denn immer so einen Scheiß? Was fasziniert den Menschen so an der Metaphysik. Dazu gibt’s ja nichts mal eine rationale Matheformel. Das ist doch alles Blödsinn, während meine Fantasie natürlich voll drauf eingeht. Das führt dann dazu, dass ich mir die Hände vor die Augen halte, wie bei einem Pens*, denke ich mir. Wie peinlich, geht mir durch den Kopf, was denkt denn meine Verabredung? Also verbiete ich mir die Hand, stattdessen habe ich zwischenzeitig die Augen geschlossen, immer bei den zuweilen unheimlich dargestellten Geistern. „Nein, ich will das nicht sehen und vor lauter Neugier habe ich es natürlich dennoch getan.“
Nach und nach kommt Licht ins Dunkle, der Psychiater glaubt dem Jungen und gibt ihm genug Mut sich den Geistern zu stellen. Er fängt an und erledigt für sie noch eine letzte Botschaft.
Vielleicht kann der Mensch sich ja nicht damit abfinden, dass er, wenn er tot ist, in keiner Form mehr besteht und sein Körper verfällt. Möglicher Weise sind solche Ideen einfach der Grund, dass der Mensch Angst hat zu sterben. Er hält sich ja im Allgemeinen für viel zu wichtig, als dass er einfach nicht mehr existieren könnte, also hält er den Wunsch fest, ein Leben nach dem Tod in Form eines Geistes zu sein. Ich halte Religionen genauso wie die Metaphysik für entsprungene Fantasie. Religion, weil sie immer eingesetzt wird für Sachen, die die Wissenschaft noch nicht erforscht hat, wohl genauso wie die Metaphysik. Wobei ich heute fast denke, aufgrund der ganzen Serien, dass vermutlich mehr Menschen an Geister glauben, als an Gott. Aber es ist eben Glauben und kein bewiesenes Wissen.
Die Faszination fürs „Unerklärbare“ ist unumstritten.
Ist ja wirklich nicht mein Ding. Dennoch verfolge ich wie gebannt den Film. Zwischendurch hege ich tatsächlich den Gedanken, dass mich bei dem Pech, an dem Tag, bestimmt auch ein Geist heimgesucht hat. Ich packe mir nur noch an den Kopf und lache mich innerlich selber aus. Dabei wurde ich immer mehr mit dem Film gedanklich verflochten.
Als das Ende des Filmes kam, verschlug es mir regelrecht die Sprache, ja, mir, ja, ja, ich weiß unglaublich, aber wahr. Meinen Käsehappen, den ich gerade kosten wollte, wandert auf den Tisch zurück und ich saß mit geöffnetem Mund da, und fasste es nicht. Der Kinderpsychologe Dr. Malcolm Crowe, in dem Film, ist selber ein Geist, und begreift das erst sehr spät.
Kurze Zeit später glaubte ich (zuweilen bin ich ein manipulierbares Wesen ) selber an Geister. Natürlich nur kurzweilig. Aber als der Film zu Ende war, war ich von ihm schlichtweg begeistert. Genug, um zu sagen:“ den will ich noch mal sehen“. Allerdings wäre das in dem Moment der Romantikkiller gewesen. Da muss man dann eben Prioritäten setzen. –
Als ich ihn später noch mal sah und dann irgendwann noch mal sah, mit dem Wissen des Endes, wurde mir bewusst, wie clever dieser gedreht wurde. Denn egal was Willis als Geist auch tut, es sieht nur im ersten Moment so aus, als wäre er noch mitten im Leben.
Ein cleverer Film, zwar auf die Metaphysik aufgebaut, dennoch lohnt es sich wirklich sehr, ihn sich anzusehen! Nicht umsonst wurde er mit sechs Oscars nominiert.**
Es ist nicht oft, dass ich der Auffassung bin, man müsste zwingend einen Film noch mal sehen. Doch in dem Fall ist es so.
*Anm. des Kolumnenleiters: Ich vermute, die Autorin wollte Penis schreiben.
**Anm. des Kolumnenleiters: Ich vermute, die Autorin wollte entweder "für sechs Oscars nominiert" oder "mit sechs Oscars prämiert" schreiben. Aber ich finde nicht, dass es zu meinem Aufgaben gehört, zu recherchieren, welche Version nun sachlich richtig istt.
Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag
Schon dieses kleine Malheur ist kennzeichnend für jeden, der Texte lektoriert: Die wahren Probleme fangen erst jenseits der Rechtschreibfehler an. Soll der Lektor im Sinne der Verständlichkeit und damit des Lesers eingreifen und umändern? Oder wegen der heiligen verletzlichen Künsterseele alle so belassen, so dass es für den Autoren zuweilen sogar peinlich wird? Ich gebe zu, die Lösung mit den Sternchen ist nur eine Notlösung.
sogar in dieser fragwürdigen "Wissenscommunity", die Du hier als allgemeingültige Referenz ins Feld führen willst, wird klargestellt, das es eben nicht Pens, sondern Pänz heißt...
Die Kolumne scheint ja flüssig geschrieben zu sein, bedarf allerdings aus meiner Sicht einer sprachlichen Überarbeitung. Einige Sätze sind nicht vollständig, was mich doch einige Male wieder zurückspringen lies, um nachzulesen. Der Satz in dem die beiden Hauptdarsteller eingeführt werden, zum Bleistift, irgendwo im dritten oder vierten Abschnitt, ich bin jetzt zu faul zum Suchen. Ist auch nur ein Beispiel.
Ich bin mir auch nicht so ganz sicher, was da jetzt genau das Thema sein soll: Der Film oder die Videoabendgewohnheiten der Autorin? Ich sehe es jetzt einfach mal als Filmempfehlung mit kleinem persönlichen Slapsticktouch. Wenn ich da falsch liege... sorry!
Alles in allem bestimmt kein Meisterwerk der Kolumnenschreiberei, aber, wie ich finde, ein Fortschritt für die Autorin, mit ein paar Entgleisungen beim Thema geblieben und lesbar. Ein bisschen mehr googlen (:D) und dudeln vielleicht noch, dann wird das. LG