Schnitt.Punkt

Gedankengedicht zum Thema Leben/Tod

von  Theseusel

Von Ferne stimmt mich Rauschen leise,           
wie Sehnsucht so verschollen singt             
Ein Ton glasiert von dünnem Eise,               
der tief in seine Wurzeln dringt.               

Er wächst zur Netzhaut aus Kristallen           
und spätes Licht bricht dort entzwei.           
Es ist ein Taumeln, ist ein Fallen,             
ein Tidenhub im Einerlei.                       

Das Leben ebbt in seiner Zelle                 
mit einem Kern, der schamhaft schlägt.         
Bis zu dem Tag da deine Welle                   
mich in das Kreuz des Südens trägt.



 Synonym

Das zarte Knistern in der Stille,
die Flocken halten es versteckt.
schon lange ruht des Atems Wille
vom weißen Schneefall zugedeckt.

So gnadenvoll das graue Schweigen,
die Risse auf verschneitem Blut.
Wiegt einen Traum im Gräserneigen
und der entseelten Lippen Glut.

Ein tröstlich’ Schlaflied hält gefangen,
das Sein im dunklen Wasserspiel.
Wie jeder Glanz so hintergangen,
nun zeigt wer hier der Angst verfiel.


Anmerkung von Theseusel:

Assoziiert zu Gedanken von  Synonym

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Kommentare zu diesem Text

hüllenlos (29)
(10.12.06)
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 Theseusel meinte dazu am 10.12.06:
Da freue ich mich doch und danke Dir lieb Nic:) Grüße von Gerd
MicMcMountain (59)
(10.12.06)
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 Theseusel antwortete darauf am 10.12.06:
Hi Mic! Da es ein Assoziationstext ist und es mir gestern nicht gelingen wollte die Formatierung herauszufinden...hatte ich aufgegeben und nur noch den Verweis auf Doreen geschrieben:) Ich denke beide Gedichte zeigen auch über die Distanz ihre Verzahnung. Danke für Deinen Kommentar und nette Grüße von Gerd
Leyla (29)
(10.12.06)
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 Theseusel schrieb daraufhin am 10.12.06:
Das Happy-End kommt noch, wenn ich endlich weiß wie das mit der Formatierung geht Leyla ... und ist auch keine Frage der Befindlichkeit;) Trotzdem muß ein Assoziationsgedicht es alleine schaffen ein Bild zu erzeugen ... zumindest bis sich die Zeilen wieder umarmen! Wenn Dich diese Tatsache zu sehr enttäuscht, lösche ich das Gedicht auf Wunsch natürlich wieder... Gerd
scalidoro (58)
(10.12.06)
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 Theseusel äußerte darauf am 10.12.06:
Ich denke Scal Du bist einer von denen die den Sand im Stundenglas gesehen haben und selbst Quarzkristalle definieren die Zeit in Wellen bis an den Punkt, in welchem er ins Lot fällt! Liebe Grüße von Gerd
(Antwort korrigiert am 10.12.2006)
Susa (52)
(10.12.06)
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 Theseusel ergänzte dazu am 10.12.06:
Danke liebe Andrea... wo das Wasser zu Fall kommt:) Grüße von Gerd
urbinia (49)
(10.12.06)
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 Theseusel meinte dazu am 10.12.06:
Danke liebe Monika:) Solange wir diesen Punkt noch umkreisen ... ist das Leben ... danke für Deinen verstehenden Komm und liebe Grüße von Gerd

 Isaban (10.12.06)
Ich zoll dir hier gerne noch einmal Applaus, wie ich es auch bei eurer Gegenüberstellung tat. Jedes einzelen der beiden Gedichte ist alleine wunderbar und zusammen sind sie ein Meisterwerk, das in sich geschlossen ist, in dem eure Teile einen anmutigen, melancholischen, einzigartigen Tanz miteinander tanzen, der beide Seiten erst wirklich komplett macht. Habt ihr wundervoll gemacht, Synonym und du.

Liebe Grüße v. Sabine

 Theseusel meinte dazu am 10.12.06:
Danke liebe Sabine:) Jetzt habe ich auch erfahren, wie man die Texte nebeneinanderstellen kann und werde versuchen sie wieder zu vereinen...danke für Deinen netten Kommentar - wau;) Grüße von Gerd
Elias† (63)
(10.12.06)
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 Theseusel meinte dazu am 10.12.06:
Danke Elias - ich freue mich sehr über Deinen netten Komm! Beste Grüße Gerd
Fabian_Probst (44)
(11.12.06)
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 Theseusel meinte dazu am 11.12.06:
Danke lieber Fabian:) Assoziative Gedanken lassen viele Möglichkeiten der Interpretation zu ... für mich ist es der, dass die Sehnsucht sich erst mit dem "Eintritt" durch das "Drehkreuz" (*Drama* zum Thema Sterben von mir) erfüllt ... soll ganz allgemein aber auch nur "Fernweh" beschreiben ... jetzt erst fällt mir auf, wie ernst meine Themen in letzter Zeit sind:) Danke und Grüße von Gerd

 souldeep (11.12.06)
jedesmal, wenn ich versuche dir zu spiegeln, was in mir sich
zeigt durch das lesen dieses werkes von dir, lieber gerd, will
es mir wieder entgleiten, sobald ich die finger auf die tastatur
lege...
ist es so mit der endgültigen wahrheit, die einen nur als ahnung
streifen kann?
ist es so, dass im angelegten kern diese botschaft vom werden
und sterben schon immer bereit liegt - und kaum einer sie
sichten kann?

es hat die qualität einer wahrhaften erkenntnis - und ist deshalb
wieder wie verschlüsselt.
es darf sich uns nicht zu einfach offenbaren, das geheimnis
des lebens.

nachsinnende grüsse dir
kirsten

 Theseusel meinte dazu am 11.12.06:
Oh..schon wieder so ein klasse Kommentar von Dir liebe Kirsten! Ich denke wir leben in der gleichen Bilderwelt:) Wir stehen im Leben und wollen uns einen Blick von außen verschaffen. In meiner Denke endet dieses Gedicht in einem Kern... dort verebbt es in dieser (Keim)-Zelle...auf der anderen Seite entsteht in diesem Bild auch das Leben...es ist nur nicht gesagt. Die letzten zwei Zeilen Deines Komms gehen ganz, ganz tief... fühl Dich umarmt von mir - Gerd
Ju.Sophie (53)
(11.12.06)
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 Theseusel meinte dazu am 11.12.06:
Danke liebe Ju:) *lach* ich habe einen Bericht über den Regisseur Bertolucci gesehen... in einer Anweisung sagt zu seinem Assistenten:"Jetzt kommt der Punkt....*Schnitt*;) Danke und liebe Grüße von Gerd
LudwigJanssen (54)
(14.12.06)
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 Theseusel meinte dazu am 14.12.06:
Eigentlich ist der SchnittPunkt der Augenblick an dem der Schnitter oder die Moiren den Faden des Lebens durchtrennen, die Augen brechen. Dies gilt zumindest für mich im Hinblick auf das von mir verfasste erste Gedicht. Deine zweite Frage verstehe ich inhaltlich nicht Ludwig ... Ton als Schallwelle der Erinnerung und Ruf aus dem Jenseits(Singularität) als auch irden...aber auch das Verklingen!

Im zweiten Gedicht handelt es sich um Assoziationen von Synonym, die ich bitten werde selbst zu antworten. Danke für den Komm und beste Grüße von Gerd
LudwigJanssen (54) meinte dazu am 14.12.06:
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Lyrine (43)
(15.12.06)
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 Theseusel meinte dazu am 25.12.06:
Danke Bettina ... vor allem für die Worte:-) Weihnachtsgrüße von Gerd
KleineHexe (45)
(23.12.06)
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 Theseusel meinte dazu am 25.12.06:
Hi Xana:-) ...zurück zu Dir ist ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk gewesen! Liebe Grüße von Gerd
KleineHexe (45) meinte dazu am 26.12.06:
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 Bergmann (31.12.06)
Sehr schön! Nur das Kreuz des Südens ist mir - zu allgemein, könnte da nicht was Erotischeres hin?
... sich tief mir in die Lende legt.
oder
... mir schier das Kreuz zersägt.
oder
... mein ganzes Hirn zerlegt.
oder
... mein zweites Herz erregt.
Das wäre auch ein selbstironischer Schluss und würde die allzu leichte Tiefe pointieren...
The_black_Death (31)
(05.01.07)
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