Der sehende Blinde

Gedicht zum Thema Sehen/ nicht sehen

von  NormanM.

Schwarz
Alles um ihn
herum

Ein Leben
in einer Welt
voll Dunkelheit

Sonne,
wo ist sie?
Er sah nur
Schwarz

Die Augenbinde
nahm er nie ab
bis ihm
jemand anders
die Augen
verband

Nun ein Leben
in einer Welt
voll Dunkelheit
- auch wenn er
die Binde
abnimmt

Er kämpft

Er siegt

Lässt die Sonne
in sein Herz
herein
und sieht nun
die Welt
in bunten
Farben

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Kommentare zu diesem Text


 franky (07.12.07)
Hey lieber Norman,

Deine Beschreibung ist sehr treffend, gilt für Blinde die von Geburt Blind sind. Ich habe jedoch bis zu meinem achten Lebensjahr gesehn. Ich habe ständig
ein Bild vor meinen Augen.
Es gibt ein Standbild:
Ein braun grauer Boden mit abgefallenen Baumnadeln übersäht, durch grüne Zweige durchbrochen.
Dort ist nach der Handgranatenexplosion mein Bild gerissen.
Nun kann ich mir bei vielem was ich höre auch das Bild dazu vorstellen. Ich habe eigentlich nie Dunkel in meinem Kopf. Die Sonnenwärme erzeugt sofort ein wunderschönes Gelb orange. Es bleibt am Abend noch in mir, so dass meine Frau mich oft aufmerksam machen muß: Es ist doch schon dunkel...
Doch bei keinen äusseren Geräuschen oder Empfindungen liege ich im Braun am Waldboden,
es ist wie ein Standbild am Fernseher.
Deine Gedanken hast du sehr schön beschrieben.
Herzliche Grüsse
von
Franky aus FK Austria

 NormanM. meinte dazu am 08.12.07:
Hallo Franky,

wenn man einmal sehen konnte und dann blind wird, ist dies wahrscheinlich noch schlimmer, als von geburt an blind zu sein.
Das mit dem unfall tut mir leid.

 NormanM. antwortete darauf am 08.12.07:
Die anthologie hätte ich gern mal gelesen. Lg Norman
mbkreativ (61)
(28.01.11)
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