Mit Blindheit geschlagen.

Alltagsgedicht zum Thema Sehen/ nicht sehen

von franky

*

Ich bin keine blinde Goldene Gans,
hab keine schillernden Federn am Schwanz.
Mir hat das Schicksal am helllichten Tag,
das Sehen verboten, ohne Vertrag.

Möchte das Wort von Blind nicht mehr hören!
Es wird manche Mitmenschen vielleicht stören,
nicht mehr können „Blinder Hund!“ Zu fluchen.
Sie müssten sich einen Ersatz dafür suchen.

Was wird alles von Blindheit geschlagen;
Dann als Heilig geduldig ertragen.
Wer dieses Wort zum ersten Mal sprach,
den schlag ich mit Blindheit, noch Zeiten danach.

Wenn einer vor Dummheit die Steine nicht sieht,
der braucht kein Auge, zu sehn was geschieht.
Schau her! Da steht es! Bist du denn blind?
So groß und deutlich, das sieht jedes Kind.

Kinder sind es die spielen: Blinde Kuh.
Von Erwachsenen erfunden, gelungener Clou.

Wenn sich ein Kind nicht rechtens benimmt,
ab in den Keller, gestoßen geschwind.
Mir steigt die Graußbirne hoch voller Wut,
wenn ich bedenk, was sich sonst alles tut!

Da steht einer mit Schleife und Stock,
er klopft an dein Herz, du bist ja kein Bock.
im Wirtshaus sieht man ihm Einen heben,
er lacht über dich und andere die geben.

Eines find ich überhaupt nicht gemein!
vor lauter Liebe, blind zu sein.

*
© F. J. Puschnik

Anmerkung von franky:

Version 2

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Kommentare zu diesem Text

EkkehartMittelberg (10.01.14)

Eine Super-Pointe, Franky!
LG
Ekki

AZU20 meinte dazu am 10.01.14:

Das stimmt allerdings. LG

susidie (10.01.14)

Franky, das ist dir genialst gelungen. Haut richtig rein. I love it. Und den Schluß, da kann ich mich nur Ekki's Kommi anschließen. Ganz, ganz wunderbar. Und wenn ich die Augen zumache, sehe ich es genauso. Liebe Grüße von Su