Der Weg - nicht jeden Läufers Ziel

Lehrgedicht zum Thema Entwicklung(en)

von  Z200MOTELS

Vor vielen - fast Millionen Jahren
waren wir noch unsre Vorfahren.

Es gab nur Pfade - selten Wege,
die ganze Welt war Wildgehege.

Wir lebten dort, wie leicht zu raten,
noch auf der Stufe Vollprimaten.

Sehr artgerecht war unser Wohnen:
auf hohen Bäumen - in den Kronen.

Fürs Klettern in dem Astgelände -
gabs von Geburt an 2 Paar Hände.

Gefährlich war`s, herabzusteigen,
und sich dem Säbelzahn zu zeigen,

denn seinesgleichen und Konsorten
wollten bei Treffs uns stets ermorden,

und mangels Tempo auf 4 Händen
stand vorher fest wie Treffen enden.

auf freier Wildbahn, ohne Deckung
ereilte uns meist die Vollstreckung,

doch eines Tages, knapp vor Pranke
kam uns der rettende Gedanke:

im stehen läuft man deutlich schneller
und landet nicht auf fremdem Teller !

Weil`s schön ist wenn man existiert
haben wir das gleich ausprobiert,

und weil sich`s gut lief auf 2 "Pfoten"
senkten sich rasch die Ausfallquoten.

Mit Weitblick und Distanz zur Meute
liefen wir aufrecht durch - bis heute.

In all den Jahr`n ist viel passiert,
es hat uns komplett durchmutiert.

So wurden wir vom kleinen Affen
zum Homo Sapiens geschaffen.

Von Kopf bis Fuss neu konstruiert
und wenig später schon möbliert.

Wir wohnen nun - statt im Gelände
inmitten weiss getünchter Wände.

Dort lebt sich`s zwar zivilisiert
doch das Konstrukt degeneriert.

Längst spricht sich unter Forschern rum:
wer sesshaft lebt wird faul und dumm,

was einst gesund schafft heute Leiden,
nur wer das weiss der kanns vermeiden.

Wer weiterliest dem wird erklärt
Was „Laufend“ uns diskret zerstört:

Es war kurz nach dem Einquartieren
da ging es los mit dem Planieren,

die Wege wurden kreuz und quer
zu Strassen asphaltiert - mit Teer,

und dieser wandelt - frag nicht wie
Schritte in Schall - Stossenergie.

Die letztgenannte schwingt komplett
bei jedem Schritt durch das Skelett,

und dort zersetzt sie - ohne Eile
so nach und nach die Einzelteile.

Im Röntgenbild - dort als Frakturen
zeigt hartes Laufen seine Spuren.

Das liegt an unserm Knochenbau
denn dessen Stossdämpfung ist Mau.

Begründet wird das urzeitlich
denn dort war`s nicht erforderlich.

Für schnellen Lauf und weiten Sprung
gab`s ja die „grüne Federung“.

Heut liefert zwar die Industrie
Schuhwerk das federt „gut wie nie“,

doch alles polstern und gummieren
kann keinen Waldweg simulieren.

Für die Gelenke viel zu hart
sind Gehweg und auch Trampelpfad.

Deshalb der Läufer, falls gescheit
achtet auf „Wegbeschaffenheit“,

er meidet Asphalt und dergleichen
wählt guten Boden, möglichst weichen,

beim Laufen dann, egal wie schnell
hält er die Beine parallel,

denn falsch wärs - weil es fehlbelastet
wenn O - Beinig er vorwärts hastet.

Ok, das wichtigste wär nun gesagt,
sag`s weiter - auch wenn keiner fragt,

denn jeder der den Text kapiert
läuft viel gesünder - garantiert !

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Dieses Gedicht  kann hier als PDF -File runtergeladen und ausgedruckt werden:

http://bottlemail.de/Laufgedicht.pdf


Anmerkung von Z200MOTELS:

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Kommentare zu diesem Text

Beasty (42)
(06.09.08)
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Googlehupf (55)
(20.09.08)
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 Unbegabt (26.09.08)
krass. ;)
parkplatzbison (29)
(01.10.09)
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Graeculus (69)
(27.08.14)
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 Z200MOTELS meinte dazu am 04.09.14:
Aufgerichtet sieht man allerdings auch welcher Weg vorteilhafter (zum Flüchten) ist und wo welche Gegner stehen.
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