Rot - schwarz - weiß

Kurzgeschichte zum Thema Alles und Nichts...

von  kobra

Ich hatte einen roten Marienkäferregenschirm zusammen mit der roten Hundeleine in der linken Hand, den ich, als ich kleiner gewesen war passend zu meinem Namen geschenkt bekommen hatte. Ich trug eine schwarze Jacke mit einem Gürtel um die Taille und eine schwarze Hose mit schwarzen Schuhen darunter. Mein Schal war rot. Und sie war weiß. Sie wurde langsam Weißer, entfernte sich vom beigen Sommer.
Es nieselte und an den Grashalmen und den zierlichen, mich anlächelnden und zutraulichen Blüten der Blumen hielten sich kleine Regentropfen fest, machten sich einen Spaß daraus, darauf zu warten, dass jemand vorbeiging auf dessen Schuhe sie rutschen konnten, mit dem Ziel, bis zu den Füßen zu gelangen, um nach der Dusche vielleicht in vielen neu zusammengesetzten Einzelteilen durch die Kanäle auf dem Weg zum Meer zu sausen.
Am Anfang der Blumen klinkte ich die Leine mühevoll mit der einzig freien Hand aus dem Metallring des Halsbandes. Ich wartete vielleicht zwei Minuten auf sie, bis auch schon ihr weißer Handfegerbesenschwanz vor mir herwedelte.
„Bei Fuß!“
Zusammen liefen wir vor den Regentropfen davon – mit etwas Erfolg.
Auf dem Pflaster angekommen lief sie weit voraus, mitten in eine Wiese, bestehend aus Mist.
Bald sah ich nur noch einen weißen Punkt schelmisch hin und her springen und fressen.
Ich ging weiter, bis ich Deckung hinter ein paar von Büschen umzingelten Bäumen gefunden hatte.
Ich sang, ohne viel Text, bis ich die Natur und Eindrücke der letzten Woche auf mich wirken fühlte.
Fünf Minuten Zehn Minuten
Sie verschwand immer weiter, ein weißer Punkt im täuschend grünen Braun.
Weihnachten, Schnee, regen, Afrika.
Montabaur, Menschen, Freunde, Verrat.
Unmoral, liebevoll, vertraut, fern.
Kindheit, Freiheit, Liebe Gefühl.
Familie.
Auf dem Heimweg sah ich sie nicht an.
Ich liebte sie

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Kommentare zu diesem Text

wupperzeit (58)
(12.12.09)
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 kobra meinte dazu am 02.01.10:
hey andreas, sry, dass ich dich so lang hab warten lassen - also, vielen dank für die kritik und empfehlung, ist eine der ersten seit langem^^
das ist auch einer der texte, die ich aus einer puren emotion und einem geschehniss heraus meinen gedanken und eindrücken nach geschrieben habe, frei und mit in jedem wort versteckter magie der nackten menschheit, die wohl jeder auf seine eigene art finden, interpretieren und sehen wird
LG, marie
wupperzeit (58) antwortete darauf am 03.01.10:
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