Das ist mir wieder ein Morgen. Einer von den Schönen. Die Sonne strahlt durch die Vorhänge herein. Draußen herrscht Einheitsfrieden.
Heute Nacht träumte mir vom Vater meines Kindes. Zum ersten Mal seit Jahren. Wir redeten am Telefon. Seine Stimme war manchmal leise, kaum zu verstehen, manchmal lauter. Wie komme ich dazu? Beim Nachdenken darüber zwickt es mich etwas in meinem Herzen. Ich weiß, hier bleibt mir schwach ein Schmerz.
Es läuten die Glocken zum Einheitsgebet. Ich bete nur mit mir. Nebenan Kinderstimmen und Lachen. Der Besuch ist erwacht. In mir meldet sich der Hunger, nicht der Kleine. In Gedanken bin ich bei einem Geburtstagskind, dass ich sehr gerne mag. Schicke Segensreiche Grüße.
Habe gut geschlafen. Das ist ja nicht ganz so selbstverständlich. Neben mir liegt ein Buch über Gelassenheit. Es gelingt mir manchmal mich gelassen zu leben. Das macht mich froh. Das Leben ist mir leichter, wenn ich Feder werde und bin.
Der Himmel ist blau. Ich bilde mir ein, es könnte noch Frühling sein. Da zwitschert mir ein Vogel. Ach, bring mir doch Gänseblümchen und Löwenzahn. Was rennt die Zeit nur so dahin? Vonwegen Frühling, noch wenige Wochen dann klopft das Christkind mit Eiskristallen ans Fenster. Der Gedanke schickt Wehmut mir.
Ich sollte aufstehen, bevor mir schwer wird. Werde heute das Blau genießen. Mein Gesicht wird Sonne tanken. Es geht mir gut. Das ist mir Freude. Ich habe wirklich alles, außer Geld. Mein Reichtum ist ein anderer. Darf ich euch was abgeben von meinem bis über den Rand gefüllten Herzen? Hier sind meine Hände. Denn das ist mir wieder ein Morgen. Einer von den Schönen!
Michaela Möller
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Kommentare zu diesem Text
D_Epperlein (57)
(08.10.09)
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