Schirme, Briefkästen und diese dämlichen Sonntagabende

Skizze

von  Iv0ry

Als sie aufwachte, kroch die Spinne gerade über ihre Bettdecke hinweg in den dunkleren Teil des Zimmers.
Jemand hatte vergessen den Vorhang zu schliessen, so dass das Licht der einsamen Strassenlaterne sie aus ihren unerwünschten doch nicht unbekannten Träumen lockte. Langsam wie eine Verheissung eines Tages, der nur besser werden konnte.

Sie lächelte, wenn sie daran denken musste
" I love the way you lie! - wie die Welt einfach nur realistisch war, die Nähe zwischen ihr und dem Kerl neben ihr nur eine dieser kleinen Begebenheiten, die morgens nichts mehr bedeuteten, und abends nicht wichtiger waren als das nächste Glas Wodka.

Ihre Spinne hingegen hatte einen Namen, immerhin noch 5 Beine nach der Bekanntschaft mit der Nachbarskatze und ein Ziel.
Vielleicht war dies das wichtige daran - das Ziel.
Ihr Netz hatte sie sicher vor dem Briefkasten aufgespannt und sich groß: Digitalzeitalter auf den Rücken geschrieben - mit weißem Edding und einem leisen Lächeln.

Sie wußte dass Spinnen nicht lächeln konnten - ebenso wie der Kerl neben ihr nicht küssen und sie nicht vergessen konnte.
Eigentlich wusste sie das.
Sie sollte es aufschreiben, immer wieder, auf kleine Post-its, DinA4 Zettel und A1 Plakate - und überall aufhängen, bevor sie es wieder verdrängte.
Der Platz im Bett war zu klein für ihre Träume und sein leises Schlafgebrummel.

Ihr blieb nichts als aufzustehen und den Vorhang zuzuziehen.
3:11 Uhr ist die falsche Zeit.
Für was auch immer

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Kommentare zu diesem Text

Schmetterlingshai (26)
(21.11.10)
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EliasRafael (50)
(22.11.10)
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 Iv0ry meinte dazu am 22.11.10:
Solche Texte schreibt man wohl auch nur für sich selbst...
Aber was den Vodka angeht, da hast Du natürlich recht....

Wobei Whiskey manchmal auch hilft...
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