Ballnacht

Erzählung

von  Grenzgänger

Stolz wie Anton, mit geschwellter Brust betrat Jakob den Ballsaal. Elegant gekleidet, im Frack und mit neuen Lackschuhen. Das Hemd gebügelt und die Haare gekämmt, den Arm angewinkelt und darin eingehängt seine neue Flamme.
Er genoss die neidvollen Blicke, als sie durch die Menschengasse gingen. So hatte er es sich vorgestellt.  Immer wieder wurde das Paar angehalten, begrüsst und geherzt. Erst nach einer Weile erreichten sie ihren Tisch. Er handelte sich dabei um ein Einzelstück des italienischen Designers Ero.
Nach dem Essen wurde die Hintergrundmusik dominanter und lud zum Tanz.
Rasch packte er seine Begleiterin am Arm und zog sie auf die Tanzfläche, noch bevor sich ein Anderer um sie bemühen konnte.
Tanzen ist eine schöne Sache – wenn man es kann. Jakob aber war steif wie ein Brett. Er tanzte Walzer, die Band spielte Salsa. Es schien, als könne er die Musik nicht mit seinen Bewegungen verbinden. Lackschuhe hin oder her. Sie übernahm das Zepter und beschloss, die Tanzrunde zu beenden. So setzten sie sich wieder an den Erotisch und genossen die Musik  als Zuhörer.  Das war gut so.


Anmerkung von Grenzgänger:

Lösung der Schreibaufgabe durch Wortsucht unter Verwendung der Worte:
Brett
Flamme
verbinden
erotisch

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (24.06.13)
"Stolz wie Anton" - laut mehr oder weniger offiziellen Redewendungsduden* gibt es das nicht, es gibt "Stolz wie ein Spanier" und "Stolz wie ein Pfau". Ich glaube, viele sagen auch "Stolz wie Oskar", was offiziell ebenfalls nicht korrekt ist, sondern "Frech wie Oskar".
"Stolz wie Anton" habe ich noch nirgends gelesen oder auch nur gehört.
Dies nur am Rande.


*Band 11, 2.Auflage
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