Im Halbdunkel liegt ein Körper, gespenstisch beschienen von einem Kerzenmeer, das im Raum verteilt ist. Vor dem Fenster, durch welches das Zwielicht des Mondes scheint, beginnt es nun -zuerst zaghaft, dann immer stärker- zu regnen.
Jener Leib gehört einem Mann mittleren Alters. Regungslos liegt er da.
Schläft er? Oder ist er gar tot?
Plötzlich erscheint im flackernden Licht eine Fratze und beugt sich über den Liegenden. Etwas Metallisches blitzt auf – doch die scharfe Klinge bleibt jäh in der Luft stehen. Prüfend hält der alte Mann sie ins Licht und mit einem Ruck fährt die Schneide auf den Rücken des Hilflosen hinunter.
Wie in einem Traum fällt nun ein seltsam leuchtender Faden, dicht neben dem anderen, von einem unergründlich grauen Himmel. Ihr Lied trommelt auf die Dächer der Industrieanlage.
Drinnen, im warmen Schein der Kerzen erkennt man nun die vielen verschlungenen Farben und Formen auf der blanken Rückseite des scheinbar Leblosen.
Mit zuckenden Bewegungen nähert sich die Tat dem Ende:
Eine neue Tätowierung ist vollbracht!
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Anmerkung von Grenzgänger:
Schreibaufgabe:
Tätowierung
Ende
Faden
Traum
regnen
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