give me a very heilig christmas beer

Innerer Monolog zum Thema Weihnachten

von  Access

Ja, besoffen konnte sie diese Tage vielleicht überstehen. Vielleicht. Aber nicht wirklich, schließlich war die Vergänglichkeit zu Besuch. Im Prinzip freute sie sich, oder sie würde sich gefreut haben, wenn ihre verfickte Hochsensibilität nicht dazu führte, dass es sie zu Scheiße nervte, wenn ihr Mann die halbe Butze umräumte, damit die Vergänglichkeit in Form ihres Schwiegervaters es so heimelig wie möglich hatte. Nee, prinzipiell war das ja in Ordnung, sie hatte die Menschheit auch lieb und sie mochte Weihnachten. Aber musste man deshalb so einen Stress machen? Klar, alle sollten sich so wohl wie möglich fühlen, aber sie selbst bitte auch und sie hasste Veränderungen. Sie fühlte sich wohl, wenn ihre Umgebung ihre Umgebung blieb. War doch alles okay so, wie es war. Musste man wirklich noch einen Handlauf im Seminarraum anbringen, wo er pennte? Musste man den Fernseher aus der Ferienwohnung rüber schleppen? Komm, gib mir noch ’n Bier, dass ich das aushalte.


Anmerkung von Access:

profan, gruselig; gruselig, profan

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