Superman

Kurzprosa

von  nautilus

Ich entdecke dich auf dem Weg zur U-Bahn. Zufälle gibt es nicht. Erst halte ich Abstand, gehe hinter dir her. Du drehst dich niemals um, das war schon immer so. Dann beschließe ich dich einzuholen, spreche dich an, wünsche dir Glück. Es ist der Tag deiner Facharztprüfung. In mir keimt der Neid und ich hasse mich dafür. Wir nehmen den selben Waggon, reden über belanglose Dinge, bis ich endlich vor dir aussteigen kann. Wir reichen einander die Hand, dein Arm ist zur Gänze durchgestreckt, ganz wie ich es von meinem Bruder gewöhnt bin. Ein letzter Blick an dir herab, zwei Welten, da blitzen sie auf, blaue Supermansocken, die unter deiner Anzughose hervorlugen. Zufälle gibt es nicht. Du wirst bestehen. Dein Kryptonit verlässt den Zug.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Isaban (11.03.18)
Brüder, ja. Mist, ich dachte, da wachsen sie raus, das hört irgendwann auf.

Grünmineralische Grüße,

Isaban

 nautilus meinte dazu am 11.03.18:
Rauswachsen? Brüder? Hehe! LG
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram