Ich bin diese verfallene Bar in der Bucht von Rovinje. Keine Fenster, nur ein Betongemäuer, besprayed und voller Scherben und Dreck. Manchmal kommen Menschen an mir vorbei. Sie sehen das Meer, die Felsen und dann mich, denken an Potential und was sie aus mir machen könnten. Ein bisschen investieren müsste man da schon, aber im Grunde eine ideale Lage. Dass ich in Wahrheit ein Militärstützpunkt war, wissen die wenigsten. Krater in meinen Wänden werden missinterpretiert, oder mit Inbrunst übersehen. Wunden schließen, drüber malen, in freundlichen Farben, nettes Interieur und ein paar Sonnenschirme auf der Terrasse. Wie ein Besuch beim Zahnarzt, nach zwanzig Jahren Alkoholmissbrauch, nur schöner. Für einen guten Zweck, den eigenen. Tragt mich doch endlich ab, baut etwas Schönes, etwas Ansehnliches. Ich hasse es den Blick auf die See zu versperren, ich bin da, um da nicht hinzugehören. Mein Krieg war schon vorüber.
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