Die kurze Zeit deines Lachens

Kurzprosa

von  kalira

Läufst nachts durch die Straßen und klopfst an die Türen der Nachbarn. Läufst und rufst und klopfst und weißt am darauf folgenden Tag von alledem nichts mehr. Schimpfst mich eine Lügnerin, schimpfst mit Tränen in den Augen, mit bläulich schimmernden Schatten unter deiner weißen, dünnen Haut. Du grübelst und klopfst dir gegen den eigenen Kopf, klopfst und würdest doch schlagen wollen, weil dein Kopf dir unvertraut wird. Vielleicht glaubst du sogar, er käme dir abhanden. Oder aber ich, ich die Lügnerin. Ich Kassandra in verkehrter Zeitabfolge des Gesehenen, ich käme dir abhanden. Und wie wir alle weinen, weinst auch du, sobald du allein bist, weine auch ich, sobald ich allein bin. Alle weinen wie du weinst.
Deine Hände verschränkst du vor deinem Bauch, die Daumen kreisen umeinander. Du bist unruhig und sagst das auch. So dünn die Haut unter deinen Augen, aber wenn du lachst, siehst du, für die kurze Zeit deines Lachens, glücklich aus.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (31.08.18)
Ich verstehe mal wieder nicht, um was es geht.
managarm (57)
(08.01.19)
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 kalira meinte dazu am 30.01.19:
danke.

 autoralexanderschwarz (02.03.19)
sehr schön!
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