Mignon (vertont)

Gedicht

von  Augustus

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Siehst Vater du am Horizont das Gewitter
unheilvoll heranziehen;
kommt‘s von Poseidon, dem Gott der Meeresgötter,
vor dem die Schiffer fliehen?
Wenn Türmen gleich über Rumpf und Reling ragen
übermächtige Wellen
und aufheulende Wogen gegen Bretter schlagen,
dann halt mich fest, O Vater,
wenn die Fluten die Kajüte füllen.

Dorthin, wo Kokosnüsse an Bäumen hängen
und Palmen sich beschatten,
wo weiße Strände und das grüne Meer liegen
und Felsen sich verketten;
wo Orangen und gelbe Bananen wachsen,
dort, wo der Krebse Spuren
im Sand verlaufen,  und laut der Möwe Krächzen
die Fische treibt; dorthin Vater,
dorthin, wolltest du mich sicher führen.

Es knickt der Mast ein unter den Wasserlasten,
die Segelleinen reißen
und es wirbelt im Charybdis Maul der Kasten,
in fürchterlichen Kreisen;
und der verdüsterte Himmel grollt und pustet,
aus allen Götterlungen;
doch halb schwimmt das Boot und halb ist es verwüstet 
und keiner weiß es genau;
wird‘s sinken oder durch den Sturm gelangen.


Anmerkung von Augustus:

Einsprecher: Judas

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Kommentare zu diesem Text


 Habakuk (23.09.18)
Eine feine elegische Ode!

 LotharAtzert meinte dazu am 23.09.18:
… wobei man den Rehling doch eher im Wald vermuten würde .-)

 Augustus antwortete darauf am 23.09.18:
Ich danke, wenngleich die Ehre der Einsprecherin gebührt.
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