Stelzvogels Seminar "Kreatives Schreiben".
Kurzprosa
von Willibald
Kommentare zu diesem Text
Trainee (71)
(24.01.19)
(24.01.19)
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Groß sind Tiefe und künstlerische Aussagekraft dieser äußerlich so kleinen Meisterwerke. Sie wollen nur Andeutungen geben, um ein Bild entstehen zu lassen, gefertigt mit zarten, eindringlichen, feinsinnigen, manchmal lächelnden Pinselstrichen.
Ein Meister des Haikus ist Takarai Kikaku (1661-1707), „Trinker und Improvisator mit großmütigem, heiterem Naturell und doch begabt mit Scharfblick und Tiefsinn" (Yukio Kotani).
Beste Grüße an Trainee.
Ein Meister des Haikus ist Takarai Kikaku (1661-1707), „Trinker und Improvisator mit großmütigem, heiterem Naturell und doch begabt mit Scharfblick und Tiefsinn" (Yukio Kotani).
Beste Grüße an Trainee.
Etwas wirre Mischung aus erfundenen und tatsächlich mal existierenden Personen. Text hat aber einen guten Rhythmus und weiss die direkte Rede gekonnt einzusetzen.
Genau, da gibt es nichterfundene Personen und ihre Werke: Eduard Engels Deutsche Stilkunst, Thomas Manns Zauberberg, Heinrich Seidels Leberecht Hühnchen, die Gedichte von W.A. Auden und Thomas Kling.
And now the the important thing:
Truth is ever to be found in the simplicity, not in the multiplicity and confusion of things. Therefore read this short narration of willibald, enjoy his rhythm and you will see it´s simplicity in the multiplicity and in the confusion.
And a message too, clear and glimmering: your inner poet can write haikus and laugh at haikus.
But: If a swamp alligator could talk, it would sound like Toltec Head.
greetse
ww
And now the the important thing:
Truth is ever to be found in the simplicity, not in the multiplicity and confusion of things. Therefore read this short narration of willibald, enjoy his rhythm and you will see it´s simplicity in the multiplicity and in the confusion.
And a message too, clear and glimmering: your inner poet can write haikus and laugh at haikus.
But: If a swamp alligator could talk, it would sound like Toltec Head.
greetse
ww
Ja, schön, aber wieso schreibst Du plötzlich auf Englisch? Was willst Du uns damit sagen? Dass Du es kannst?
Nichts für ungut!
Nichts für ungut!
Salute, Dieter, habe vor einer Stunde das hier gelesen: Truth is ever to be found in the simplicity, not in the multiplicity and confusion of things. (Isaac Newton). Hat dann irgendwie gezündet.
Habe bei diesem Kurztext versucht knapp zu schreiben und die Fokalisierung so zu fertigen, dass man überwiegend mit Melzer auf die Studentenszene sieht. Irgendwie gibt es da (natürlich noch) Holperstellen und man könnte Passagen besser hinkriegen.
Gibt es da Beobachtungen und Schreibtip(p)s?
Habe bei diesem Kurztext versucht knapp zu schreiben und die Fokalisierung so zu fertigen, dass man überwiegend mit Melzer auf die Studentenszene sieht. Irgendwie gibt es da (natürlich noch) Holperstellen und man könnte Passagen besser hinkriegen.
Gibt es da Beobachtungen und Schreibtip(p)s?
Ja, mehr Klarheit ist hier und da vonnöten!
"Konzentriertes Fahren hinter dem Scheinwerfer her", das ist Quark, mit Verlaub.
Und bei den erfundenen Namen nicht gerade welche nehmen, die irgendwie doch Literaturbezug haben, so denken z.B. viele (die, die Bücher lesen) bei "Melzer"sicherlich an Doderers "Strudlhofstiege".
"Konzentriertes Fahren hinter dem Scheinwerfer her", das ist Quark, mit Verlaub.
Und bei den erfundenen Namen nicht gerade welche nehmen, die irgendwie doch Literaturbezug haben, so denken z.B. viele (die, die Bücher lesen) bei "Melzer"sicherlich an Doderers "Strudlhofstiege".
Salute, Dieter, danke für die Rückmeldung.
Nach einigem Nachdenken Textarbeit:
- Melzer der Wiener Auen durch Tanner ersetzt.
- Für die Rezeptionsannehmlichkeit das settingprof sehr viel schärfer gezeichnet (frühere Dreiviertinfo, wo da was stattfindet., Old School - Motiv stärker mit Material. unterfütternd, Poetiziätssignale wie Rhythmus, szenische Technik beim Dialog, deutlichere Kommentare des Poetikdozenten ..u.a.).
- den Scheinwerfer behalten, aber modifizierter und stärker auf das Sehmuster des Protagonisten fokussert:
Der nahm Blickkontakt auf, zu ihm, zu den anderen. Tippte nun aber kurz an den Nasenbügel der metallgefassten Brille, schob sie dort hoch, rückte die Seitenbügel zurecht, schaute in die Runde: Augen hinter einer Windschutzscheibe bei Regen in der Nacht. Vornübergebeugt konzentriertes Fahren hinter den vorausleuchtenden Scheinwerfern her:
Das Bild eines verunsicherten Autofahrers bei Nacht, Regen, vornübergebeugt, sich auf das verengte Bild konzentrierend, das die Scheinwerfer aus der Dunkelheit herausschneiden.
Beste Grüße
ww
Nach einigem Nachdenken Textarbeit:
- Melzer der Wiener Auen durch Tanner ersetzt.
- Für die Rezeptionsannehmlichkeit das settingprof sehr viel schärfer gezeichnet (frühere Dreiviertinfo, wo da was stattfindet., Old School - Motiv stärker mit Material. unterfütternd, Poetiziätssignale wie Rhythmus, szenische Technik beim Dialog, deutlichere Kommentare des Poetikdozenten ..u.a.).
- den Scheinwerfer behalten, aber modifizierter und stärker auf das Sehmuster des Protagonisten fokussert:
Der nahm Blickkontakt auf, zu ihm, zu den anderen. Tippte nun aber kurz an den Nasenbügel der metallgefassten Brille, schob sie dort hoch, rückte die Seitenbügel zurecht, schaute in die Runde: Augen hinter einer Windschutzscheibe bei Regen in der Nacht. Vornübergebeugt konzentriertes Fahren hinter den vorausleuchtenden Scheinwerfern her:
Das Bild eines verunsicherten Autofahrers bei Nacht, Regen, vornübergebeugt, sich auf das verengte Bild konzentrierend, das die Scheinwerfer aus der Dunkelheit herausschneiden.
Beste Grüße
ww
Antwort geändert am 25.01.2019 um 15:21 Uhr
Trainee (71)
(24.01.19)
(24.01.19)
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Berechtigter Stolz!
Übrigens der junge Abiturient Nietzsche hat Liebenswertes geschrieben, der Aar ist auch marginal dabei, aber immerhin:
– Es ist eigentümlich, wie rege die Phantasie im Traume ist; ich, der ich immer des Nachts Bänder von Gummi um die Füße trage, träumte, daß zwei Schlangen sich um meine Beine schlängelten, sofort greife ich der einen an den Kopf, wache auf und fühle, daß ich ein Strumpfband in der Hand habe. –
– Ich habe gestern ein kleines Gedicht gemacht, indem ich durch Gedanken an die Heimat daran dachte, wie es wohl einem sein möge, der keine Heimat habe. – Es folgt hier:
Ohne Heimat! – –
Flüchtge Rosse tragen
Mich ohn Furcht und Zagen
Durch die weite Fern.
Und wer mich sieht, der kennt mich
Und wer mich kennt, der nennt mich:
Den heimatslosen Herrn.
Heidideldi!
Verlaß mich nie!
Mein Glück, du heller Stern!
Niemand darf es wagen,
Mich danach zu fragen,
Wo mein Heimat sei:
Ich bin wohl nie gebunden
An Raum und flüchtge Stunden,
Bin wie der Aar so frei!
Heidideldi!
Verlaß mich nie!
Mein Glück, du holder Mai!
Daß ich einst soll sterben,
Küssen muß den herben
Tod, das glaub ich kaum:
Zum Grabe soll ich sinken
Und nimmermehr dann trinken
Des Lebens duftgen Schaum?
Heidideldi!
Verlaß mich nie!
Mein Glück, du bunter Traum!.
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Autobiographisches+aus+den+Jahren+1856-1869/Pforta
– Es ist eigentümlich, wie rege die Phantasie im Traume ist; ich, der ich immer des Nachts Bänder von Gummi um die Füße trage, träumte, daß zwei Schlangen sich um meine Beine schlängelten, sofort greife ich der einen an den Kopf, wache auf und fühle, daß ich ein Strumpfband in der Hand habe. –
– Ich habe gestern ein kleines Gedicht gemacht, indem ich durch Gedanken an die Heimat daran dachte, wie es wohl einem sein möge, der keine Heimat habe. – Es folgt hier:
Ohne Heimat! – –
Flüchtge Rosse tragen
Mich ohn Furcht und Zagen
Durch die weite Fern.
Und wer mich sieht, der kennt mich
Und wer mich kennt, der nennt mich:
Den heimatslosen Herrn.
Heidideldi!
Verlaß mich nie!
Mein Glück, du heller Stern!
Niemand darf es wagen,
Mich danach zu fragen,
Wo mein Heimat sei:
Ich bin wohl nie gebunden
An Raum und flüchtge Stunden,
Bin wie der Aar so frei!
Heidideldi!
Verlaß mich nie!
Mein Glück, du holder Mai!
Daß ich einst soll sterben,
Küssen muß den herben
Tod, das glaub ich kaum:
Zum Grabe soll ich sinken
Und nimmermehr dann trinken
Des Lebens duftgen Schaum?
Heidideldi!
Verlaß mich nie!
Mein Glück, du bunter Traum!.
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Autobiographisches+aus+den+Jahren+1856-1869/Pforta
Antwort geändert am 24.01.2019 um 19:09 Uhr
vielleicht noch mal an Dieter Rotmund:
Wie ist "wirre Mischung" gemeint?
Beste Grüße
ww
Wie ist "wirre Mischung" gemeint?
Beste Grüße
ww
Trainee (71)
(24.01.19)
(24.01.19)
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So ist es.
Der junge Nietzsche in dem Heidideldi-Aar-Gedicht macht (auch) Freude.
Und dann gibt es nochmal Intertextuelles.
In Wandervogelzeit gesungen als Piratenlied, im Faschismus genützt, nach dem Krieg in der Mundorgel für christliche Jugendgruppen;
Der mächtigste König im Luftrevier ist des Sturmes gewaltiger Aar.
Die Vöglein erzittern, vernehmen sie sein rauschendes Flügelpaar.
Wenn der Löwe in der Wüste brüllt, so erzittert das tierische Heer.
Ja, wir sind die Herren (Fürsten) der Welt, die Könige auf dem Meer.
Triallala, tirallala, tirallala, tirallala.
Hei, hei! Ja, wir sind die Herren (Fürsten) der Welt,
die Könige auf dem Meer.
(„Aha. Droben kreist in höchsten Höhen der Herrscher der Vögel, des Sturmes gewaltiger Aar.”
Beste Grüße
ww
Der junge Nietzsche in dem Heidideldi-Aar-Gedicht macht (auch) Freude.
Und dann gibt es nochmal Intertextuelles.
In Wandervogelzeit gesungen als Piratenlied, im Faschismus genützt, nach dem Krieg in der Mundorgel für christliche Jugendgruppen;
Der mächtigste König im Luftrevier ist des Sturmes gewaltiger Aar.
Die Vöglein erzittern, vernehmen sie sein rauschendes Flügelpaar.
Wenn der Löwe in der Wüste brüllt, so erzittert das tierische Heer.
Ja, wir sind die Herren (Fürsten) der Welt, die Könige auf dem Meer.
Triallala, tirallala, tirallala, tirallala.
Hei, hei! Ja, wir sind die Herren (Fürsten) der Welt,
die Könige auf dem Meer.
(„Aha. Droben kreist in höchsten Höhen der Herrscher der Vögel, des Sturmes gewaltiger Aar.”
Beste Grüße
ww
Antwort geändert am 24.01.2019 um 20:43 Uhr
Mein Gott bin ich froh, dass ich aus der Schule raus bin und sie nur manchmal, wirklich nur manchmal vermisse.
Schule = Uni?
Partiell vermisst und generell gehasst?
greetse
ww
Reminiszenz an bunte Zeiten
.....................................................................................
Meister im Levitenlesen
Aber war der Prof, an dessen
Widersprüchen sich die »lieben«
Mädchen Pat und Doris rieben.
Darum sei sogleich verraten,
Was sie mit Adorno taten.
Nun war dieser große Lehrer
Von den Damen ein Verehrer,
Was man ohne alle Frage
Nach des Denkens Müh' und Plage
Einem guten, alten Mann
Auch von Herzen gönnen kann.
Nicht so unsre beiden Kinder,
Die im Weiberrat und in der
Wohngemeinschaft voll einbrachten,
Was sie von dem Denker dachten:
Macho, liberaler Scheißer,
Sprücheklopfer, Fraunaufreißer,
Ein im Widerspruch verstrickter
Objektiv dem Volk entrückter Tui,
der subjektiv nicht raffe,
Daß er nichts als eine Waffe
Sei der Scheiß-Reaktion -
Das genügte. Denn bald schon
Riet der ganze Weiberrat
Dergestalt zur raschen Tat,
Daß die beiden lachend schrien:
»Schwestern, stimmt: Da pack'n mer ihn!«
Robert Gernhardt: Gesammelte Gedichte: 1954 - 2006. Berlin: Fischer, S.465.
Partiell vermisst und generell gehasst?
greetse
ww
Reminiszenz an bunte Zeiten
.....................................................................................
Meister im Levitenlesen
Aber war der Prof, an dessen
Widersprüchen sich die »lieben«
Mädchen Pat und Doris rieben.
Darum sei sogleich verraten,
Was sie mit Adorno taten.
Nun war dieser große Lehrer
Von den Damen ein Verehrer,
Was man ohne alle Frage
Nach des Denkens Müh' und Plage
Einem guten, alten Mann
Auch von Herzen gönnen kann.
Nicht so unsre beiden Kinder,
Die im Weiberrat und in der
Wohngemeinschaft voll einbrachten,
Was sie von dem Denker dachten:
Macho, liberaler Scheißer,
Sprücheklopfer, Fraunaufreißer,
Ein im Widerspruch verstrickter
Objektiv dem Volk entrückter Tui,
der subjektiv nicht raffe,
Daß er nichts als eine Waffe
Sei der Scheiß-Reaktion -
Das genügte. Denn bald schon
Riet der ganze Weiberrat
Dergestalt zur raschen Tat,
Daß die beiden lachend schrien:
»Schwestern, stimmt: Da pack'n mer ihn!«
Robert Gernhardt: Gesammelte Gedichte: 1954 - 2006. Berlin: Fischer, S.465.
Antwort geändert am 29.01.2019 um 19:37 Uhr
Schule, Kindergarten, Uni - mein Blick ist so betrübt geworden vom Herüberziehen der Lehrer, Erzieher und Professoren, dass ich, im Nachhinein, froh bin, dass ich schon als Kind mehrmals vor der Kindergärtnerin aus ihren Gärten für und mit Jungtrieben ausgebrochen bin. Wenn ich mir vorstellte, dass hinter jedem Garten eine Schule und Dompteur lauerte, dann hätte ich mich längst schon überfressen, weil das stete widerkäuen oder kröpfen des Immergleichen mich so betrübte, dass ich gar nicht mehr auszubrechen versuchte und längst schon still verebbt im Wörtersee sprach- und seelenlos gestrandet wär und darauf hoffte, dass kein Lehrer, Gärtner oder Professor, ob er nun den Gernhardt zitieren kann oder nicht, mich bloss nicht wieder hineinschiebt.
Zum Glück ist es anders gelaufen.
PS: Diesen Kommentar musste ich jetzt doch kopieren, falls der Willi wieder nicht nur permanent den Titel, wie bei seinem Parachute sondern bald gleich alles nihilieren will, obwohl - wir dürfen es annehmen - er schon stolz darauf ist, wenn ein geworfener Schneeball oder Apfel mal getroffen hat.
Greetse!
Zum Glück ist es anders gelaufen.
PS: Diesen Kommentar musste ich jetzt doch kopieren, falls der Willi wieder nicht nur permanent den Titel, wie bei seinem Parachute sondern bald gleich alles nihilieren will, obwohl - wir dürfen es annehmen - er schon stolz darauf ist, wenn ein geworfener Schneeball oder Apfel mal getroffen hat.
Greetse!
Antwort geändert am 29.01.2019 um 19:54 Uhr
Antwort geändert am 29.01.2019 um 20:12 Uhr
Hei!
Greetse, macht Spaß und Levitation
Das mit den Titeln ist lustvolles Rumprobier.
Wunder.Punkt
fand ich einfach guter.
Nachsicht erwünscht.
Greetse
ww
Greetse, macht Spaß und Levitation
Das mit den Titeln ist lustvolles Rumprobier.
Wunder.Punkt
fand ich einfach guter.
Nachsicht erwünscht.
Greetse
ww
Antwort geändert am 29.01.2019 um 20:15 Uhr
Lieber W.W.,
Ich trete also ein. Wie bitte? Ich höre englische Laute! Wo ich doch extra in ein Germanistik-Sem. eingekehrt bin, um diesen scheiß Anglizismen zu entkommen. Na gut. Old school. Ich hätt gesagt: wie Bergengruen.
"Klingt ein bisschen wie Eugen Roth." Nee, mein Lieber. Wenn der so gedichtet hätte, säße er heute noch auf den Resten seiner Erstauflagen.
"...Schaut in die Runde wie ein Autofahrer..." Ähem. Als ich letztens nachts und bei Regen unterwegs war, habe ich stur geradeaus durch die regennasse Windschutzscheibe (nicht durch die regenn. Brille) geschaut und selbstverständlich angenommen, dass die Scheinwerfer geradeaus leuchten. Und verbeugt hab ich mich auch nicht. Wäre auch, genau wie hier, überflüssig gewesen.
Worin unterscheidet sich der Mensch vom Tier? Er macht Haidokus über Tiere. Okay. Stimmt. So wie diesen. Aber warum lacht der Mann darüber?
Steht da nicht irgendwo, dass der Lehrer eingenickt ist? Kann die Stelle nicht mehr finden. Wahrscheinlich ist es wieder aufgewacht. Wenn nicht - platt, äußest platt! Hatte schon gehofft, dieses Lehrstück käme ohne pennenden Pädagogen aus. Dann hats eben nicht sollen sein.
was willst du mir mit diesem Text mitteilen? Dass in einem Germ.Sem. Autorennamen fallen und Verse geschmiedet werden? Oder bin ich zu undedarft, um deine geheime Botschaft zu erkennen? Viell. sagst du es mir mal, möglicherw. hinter vorgehaltener Hand? Müssen ja nicht alle gleich mithören.
Am Schreibstil mangelts dir nicht, du schingst eine lockere Feder. Aber am Plot.
Sollte dich jemand für den LiteraturNobelPreis vorschlagen, sag ihm, ich hätte dich schon vor ihm entdeckt. Dein Stil ist nach wie vor erfrischend.
Allerdings, ich weiß immer noch nicht, warum man in 1 Grm.Sem. soviel Englisch quasselt...
In aller Freundschaft
wunderkerze
Ich trete also ein. Wie bitte? Ich höre englische Laute! Wo ich doch extra in ein Germanistik-Sem. eingekehrt bin, um diesen scheiß Anglizismen zu entkommen. Na gut. Old school. Ich hätt gesagt: wie Bergengruen.
"Klingt ein bisschen wie Eugen Roth." Nee, mein Lieber. Wenn der so gedichtet hätte, säße er heute noch auf den Resten seiner Erstauflagen.
"...Schaut in die Runde wie ein Autofahrer..." Ähem. Als ich letztens nachts und bei Regen unterwegs war, habe ich stur geradeaus durch die regennasse Windschutzscheibe (nicht durch die regenn. Brille) geschaut und selbstverständlich angenommen, dass die Scheinwerfer geradeaus leuchten. Und verbeugt hab ich mich auch nicht. Wäre auch, genau wie hier, überflüssig gewesen.
Worin unterscheidet sich der Mensch vom Tier? Er macht Haidokus über Tiere. Okay. Stimmt. So wie diesen. Aber warum lacht der Mann darüber?
Steht da nicht irgendwo, dass der Lehrer eingenickt ist? Kann die Stelle nicht mehr finden. Wahrscheinlich ist es wieder aufgewacht. Wenn nicht - platt, äußest platt! Hatte schon gehofft, dieses Lehrstück käme ohne pennenden Pädagogen aus. Dann hats eben nicht sollen sein.
was willst du mir mit diesem Text mitteilen? Dass in einem Germ.Sem. Autorennamen fallen und Verse geschmiedet werden? Oder bin ich zu undedarft, um deine geheime Botschaft zu erkennen? Viell. sagst du es mir mal, möglicherw. hinter vorgehaltener Hand? Müssen ja nicht alle gleich mithören.
Am Schreibstil mangelts dir nicht, du schingst eine lockere Feder. Aber am Plot.
Sollte dich jemand für den LiteraturNobelPreis vorschlagen, sag ihm, ich hätte dich schon vor ihm entdeckt. Dein Stil ist nach wie vor erfrischend.
Allerdings, ich weiß immer noch nicht, warum man in 1 Grm.Sem. soviel Englisch quasselt...
In aller Freundschaft
wunderkerze
Diskurs der Kunstverständigen
Kunstszene
Wunderkerze:
Nobelpreisverdächtig jetzt, nach meinem wohlmeinenden Eingriff in diesen Thread. Hihi. Der Tanner ist wohl doch oder doch nicht eingenickt. Was weiß man.
Willibald:
Dio mio! Das ist interne Fokalisation. Erlebte Rede und so was. Der pennt nicht. Die ihm bekannten Dichter sind in der Schreibsituation präsent. Weil sie - "old school" - vom saloppen Begriff "alte Schule" in seiner "Erinnerung" aufgerufen werden.
Wunderkerze:
Höhö, darum geht es gar nicht mehr. Einfach mal lustige Schlenker einbauen. Die Studentin könnte überlegen, welche Unterwäsche sie anzieht.... Die Studenten sind mit one-night...
Willibald: (unterbricht Wunderkerze)
Was soll das im Seminar jetzt? Da gibt es für das Lesersensorium in den Kranich-Haikus eine Selbstreferenz auf die gewisse Komiknähe traditioneller Features wie den Haiku ...
Wunderkerze:
Puh. Schon wieder sowas Englisches.
Muss man nicht so eng sehen mit dem Eros, ist ja nur eine Anregung, und mich langweilt halt manches. Sex sells. Außerdem nochmal: Was soll dieses Englischzeug in einem siebten Semester Germanistik. Pöhhh.
Willibald:
Der genannte Typ hat sieben Semester Germanistik im Text. Und das erste Semester "Literarisches Schreiben". Sowas machen sie in Hildesheim und in Leipzig, wenn jemand schon sein normales Studium fast fertig hat. Und die jungen Leute kennen den Begriff "old school" als gängigen Begriff. "Traditionelle Literatur" oder "altbackene " "großväterliche Literatur" könnte man auch sagen, klar. Aber warum? Aus sprachpflegerischen Gründen? Literatur mit "Schnorres"?
Wunderkerze:
Ach was, "Schnorres". Ich ballere gerne angestauten Frust wuchtig ins gegnerische Tor. Und du übst dich breitarmig ausholend in Torwartposen. Der Neuer ist ja ja gar nicht so neu, schon 32 Jahre alt ist er.
Willibald:
Nun denn, jetzt also zum Osterhasen. In der frühen Phase des Christentums, als man von Assimilierung und Anverwandlung noch mehr hielt als von strikten Verboten und Abhauen der Donareiche und Verfluchung von Quellnymphen, hatten die weisen Kirchenväter akzeptable Kompromisse in der Hasenfrage gefunden. Der Mensch, immer wieder sinnlichen Begierden erliegend, im kurzen Erdendasein von zahllosen Ängsten befallen und von bösen Feinden gejagt, bis er in der Kirche sichere Zuflucht gefunden hat, im Dom des Glaubens, dem heiligen Bezirk jenseits des Profanen, äh. Ja, es gab sogar die kirchlich lancierte Vorstellung, der Hase und seine Fruchtbarkeit samt den Eiern verbildliche das wiedererwachende Leben der Frühlingsnatur, die Auferstehung aus der Mühsal des Winters - was allerdings nur ins Abendland passt.
Dann allerdings auch eine zunehmende Ambivalenz. Der Hase als abschreckender Lüstling und Rammler, als vorbildlicher Artvermehrer oder einfach Wildbret mit Pfifferlingen und Rahmsoße und Pfeffer.
Wunderkerze:
Pfifferlinge beim Hasenbraten? Nein.
Aber sonst sind wir beinander.
Klare Kante und fröhliche Unbekümmertheit beim Texten und Kritisieren!
Ein Chor tritt auf:
Man beugt sich nicht, was uns auch droht, wir werden keine Knechte.
Man bricht mit Gästen gern das Brot und wahret seine Rechte,
treibt nicht mit heiligen Dingen Spott, man ehret fremden Glauben
und lässt sich seine deutsche Sprach von keinem Neurer rauben.