Vakant

Text

von  Cathleen

Vakant

Du hast mich aufgelesen,
vom Straßenrand gepflückt,
bist einfach nett gewesen,
hast dich nach mir gebückt;
warst mit mir so geduldig,
damit ich stehen lern.
Gleichwohl war ich nichts schuldig…
Und nun bist du ein Stern.

Gefolgt bin ich dir wie ein Kind
durch Dürre und eisigen Wind.
Noch immer fühl ich deine Hand.
Im Herzen der Platz bleibt vakant.

Man muss nicht resignieren,
wenn’s mal nicht weitergeht,
wenn vor verschlossnen Türen
ein Hammel Wache steht.
Um Liebe nicht zu barmen,
die frostig bleibt und fern,
lernt’ ich in deinen Armen.
Und nun bist du ein Stern.

Gefolgt bin ich dir wie ein Kind
durch Dürre und eisigen Wind.
Noch immer fühl ich deine Hand.
Im Herzen der Platz bleibt vakant.

Beinah muss ich mich schämen:
Ich liebte dich nur fast.
Konnt gar nicht so viel nehmen,
wie du gegeben hast.
Hab eine Welt empfangen
und hatte dich nur gern.
Doch du wärst nie gegangen.
Und nun bist du ein Stern.

Gefolgt bin ich dir wie ein Kind
durch Dürre und eisigen Wind.
Noch immer fühl ich deine Hand.
Im Herzen der Platz bleibt vakant.
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(neue Fassung)

An deiner Hand

Du hast mich aufgelesen,
vom Straßenrand gepflückt,
bist einfach nett gewesen,
hast dich nach mir gebückt;
warst mit mir so geduldig,
damit ich stehen lern.
Gleichwohl war ich nichts schuldig…
Nun bist du ein Stern.

Aus völlig nackten Wänden
hast du ein Heim gemacht
mit deinen Künstlerhänden.
Man hat uns ausgelacht.
Um Liebe nicht zu barmen,
die frostig bleibt und fern,
lernt’ ich in deinen Armen.
Nun bist du ein Stern.

Ins tags darauf andere Land
folgt’ ich dir wie ein Kind
durch Dürre und eisigen Wind
an deiner Hand.

Beinah muss ich mich schämen:
Ich liebte dich nur fast.
Konnt’ gar nicht so viel nehmen,
wie du gegeben hast.
Hab eine Welt empfangen
und hatte dich nur gern.
Doch du wärst nie gegangen.
Nun bist du ein Stern.
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(dritte Fassung)

Nun bist du ein Stern

Du hast mich schwatzen lassen
und mich nur angesehn.
Es war mir überlassen,
ob wir zusammen gehn.
Du wolltest nur das Eine:
dass ich begehren lern
und nicht nur liebend scheine.
Nun bist du ein Stern.

Aus völlig nackten Wänden
hast du ein Heim gemacht
mit deinen Künstlerhänden.
Man hat uns ausgelacht.
Das Ende prophezeiend,
blieb man der Hochzeit fern.
Wir fanden es befreiend.
Nun bist du ein Stern.

Heut muss ich mich fast schämen,
dass ich so zaghaft blieb.
Ich wollte dich nicht lähmen;
du hattest mich so lieb!
Mein äußerstes Verlangen
schlief unerweckt im Kern.
Doch du wärst nie gegangen.
Nun bist du ein Stern.

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