Vor dem Käfig

Text

von  Cathleen

Vor dem Käfig
(vorläufige Fassung)

Du lächelst auf dem Foto, bloß die Augen
sehn den Betrachter still und traurig an.
Als hätte der gehöhnt, dem dein Vertrauen
enthüllte, dass dein Herz nur … anders kann.

Du hast im Spiel nach einem Stern gegriffen,
von dem du annahmst, er wär längst schon dein.
Da hat die Wirklichkeit ihr Schwert geschliffen,
damit du merkst: So frech darfst du nicht sein!

Nach diesem Stern zu greifen, hieß zu leben,
er war dein Schicksal und kein Zufallsfund.
Dein Griff nach ihm war keineswegs daneben.
Sogar der Hass hielt staunend seinen Mund.

Trotz Ovationen gibst du dich verloren?
Man lässt dich funkeln – im geschlitzten Kleid,
weil du auf High Heels stöckelst wie geboren,
dass jeder staunt und fragt: Ist’s Wirklichkeit?

Schenk ihnen, was sie hören wolln, die Lieder!
Warum spielt deine Kraft dir diesen Streich?
Du findest dich in alledem nicht wieder? –
Die Bühne ist kein Tor zum Himmelreich.

Spiel mit, solang es glückt, nicht auszulaugen,
zeig dem, der höhnte, dass er dich mal kann!
Du lächelst auf dem Foto, doch die Augen
sehn den Betrachter still und traurig an …



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