Sternenkind (Fassung 2)

Text

von  Cathleen

Sternenkind

Du lehnst so versunken,
das Glas ungetrunken,
im Weinlaub der Mauer,
die Augen voll Trauer.

Ich möchte nicht fragen:
Willst du es mir sagen?
An Schweigen zu rühren,
verschließt manchmal Türen.

Mit dem Sptemberwind
ging unser Sternenkind...

Nun blickst du mir lange
unnahbar und bange
vorbei an der Seele;
es schnürt mir die Kehle.

Musst du um den Kleinen
doch noch einmal weinen
nach all diesen Jahren,
die wir glücklich waren?

Mit dem Sptemberwind
ging unser Sternenkind...

Es ist, wie ich dachte.
Ich küsse dich sachte
auf Lippen und Lider
und – du küsst mich wieder!

Wir gehen umschlungen,
von Liebe durchdrungen,
auf raschelnden Wegen
dem Abend entgegen.

Mit dem Sptemberwind
ging unser Sternenkind...



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Kommentare zu diesem Text


 Rosalinde (05.10.23, 08:04)
Liebe Cathleen,

ein Song. Wobei ich die Strophe 4 nicht ganz verstehe. Wer ist das wir und der Kleine in diesem Fall? Ein gestorbenes Kind? Meiner Ansicht nach bietet sich in diesem Fall ein Text um das tote Kind an. Lass es durch die Impfung gestorben sein. Wie gesagt, ich verstehe diese Strophe nicht ganz. Ich kann mich auch irren und interpretiere etwas Falsches hinein. 

Lieben Gruß, Rosalinde

 Cathleen meinte dazu am 05.10.23 um 10:47:
Du hast es doch getroffen! Das Sternenkind ist nach langen Jahren noch mal in die Gedanken dieses Paares zurückgekehrt. Der Schmerz, der schon überwunden war, meldet sich unverhofft wieder, als wäre das Kind eben erst gestorben.
Ich wollte keinen Text über das Kind schreiben, sondern über genau diese Art von Schmerz. Indem das LI nicht davor zurückweicht, hilft es dem LD wieder an die Oberfläche. Darum ging es mir.
LG Cathleen :)

 Cathleen antwortete darauf am 05.10.23 um 13:31:
Ein Sternenkind ist ein Kind, das unmittelbar vor, während oder nach der Geburt stirbt. Da dieses Wort im Refrain gesungen wird, hielt ich meinen Text für eindeutig. :)
LG Cathleen

 Isaban (05.10.23, 10:41)
Der Schmerz ist bezwungen...
So einfach ist es also, Trauer um ein verlorenes Kind zu beseitigen? Nein.

 Cathleen schrieb daraufhin am 05.10.23 um 10:49:
Liebe Isaban, es geht nicht darum, die Trauer zu beseitigen, das kann man nicht. Es geht darum, sie zu bewältigen, damit zurechtzukommen...
LG Cathleen

Aber gut, ich mach mir mal Gedanken. Vielleicht kommt meine Intention wirklich nicht rüber.

Antwort geändert am 05.10.2023 um 11:01 Uhr

 Isaban äußerte darauf am 05.10.23 um 11:01:
Aber gibt das der Text wirklich her?
LG Isaban

 Cathleen ergänzte dazu am 05.10.23 um 11:12:
Liebe Isaban, ich hab gerade was gefunden. Vielleicht passt das besser.
DIE WAND IST DURCH-DRUNGEN.
Dadurch bleibt das Thema beim zärtlichen Trost. Kein bombastisches Bezwingen.

Antwort geändert am 05.10.2023 um 11:15 Uhr

 Cathleen meinte dazu am 06.10.23 um 19:37:
Nun hab ich den Text komplett noch mal bearbeitet. Was meinst du, "gibt der Text" es jetzt "her"? :)
Liebe Grüße von Cathleen

Antwort geändert am 07.10.2023 um 17:47 Uhr

 Janna (09.10.23, 09:03)
Ich habe die Vorgängerversion nicht gelesen. Nach meinem Empfinden transportiert der Refrain den immer mal wiederkehrenden Schmerz. Wenn geraume Zeit verstrichen ist, werden die Abstände, in denen man ihn spürt, größer. Aber ganz vergehen wird er nie. Und ich weiß, wovon ich rede.
Mir gefällt der Text, weil er zärtlich und mit nicht plakativen Bildern etwas verdeutlicht.

Liebe Grüße

Janna

 Cathleen meinte dazu am 09.10.23 um 20:12:
Liebe Janna,
hab vielen Dank und sei herzlich gegrüßt von
Cathleen
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