Außerhalb

Text

von  Cathleen

Außerhalb
Teil I


Am Anfang warst du nur ‚nicht hier’;
hört’ ich im Aufgang Schritte gehn,
meint’ ich, es wären die von dir,
meinte, gleich klopfst du an die Tür,
und war gefasst aufs Wiedersehn.

Natürlich hab ich irgendwann
begriffen, dass du nicht mehr bist;
nur manchmal fühlt sich’s noch so an,
als wärst du immer noch mein Mann,
der nur nicht heimgekommen ist.

Dein Grab bleibt mir verwunderlich,
bist du nicht längst neu in der Welt?
Weil’s Pflichten sind, hantiere ich,
bepflanze es und kümmre mich,
auch wenn es mir den Blick verstellt.

-------------------------------------------------

Außerhalb II

 

Kehrt eine Seele in mich ein,
merk ich’s erst, wenn sie wieder geht;
ist sie dann fort, denk ich ‚Oh, nein!’
und fühl mich sonderbar allein;
warum hat sie sich … weggedreht?

Auch dich bemerkt’ ich erst zuletzt,
du zogst mich beinah aus dem Hier;
ich war erschrocken und entsetzt.
Warum empfand ich dich erst jetzt?
Und warum bliebst du nicht bei mir?

Ob man sich wieder sieht? Wer weiß!
Bis dahin bleib, wo du nun bist;
ich fühle, wenn auch nur ganz leis,
ich fänd kein’ Weg in deinen Kreis,
solange Zeit noch wirksam ist.



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram