Kindheit am Bunker

Skizze

von  Gabyi

Als ich ein Kind war, stand ganz nahe an unserem Haus ein Bunker. Ein dunkelgrauer, hässlicher Bunker aus unregelmäßig strukturiertem Stahlbeton gefertigt. Man konnte sich an seiner Oberfläche leicht die Haut abschürfen. Er war ein beliebter “Spielplatz” für die Kinder in der Nachbarschaft. Es wurden hier harte Kämpfe ausgetragen zwischen rivalisierenden Gruppen und Banden. Fehlende Spielplätze, Flüchtlings- und Migrationshintergründe und daraus resultierende Armut verursachten die Bildung der Kinderbanden. Mädchen ware eher nicht dabei, außer mir. Meine Erzfeindin hieß Waltraud und ich prügelte mich mit ihr bis aufs tiefste Blut. Den Grund dafür weiß ich nicht mehr, komisch. Später, als meine Eltern in eine edlere Gegend gezogen waren, traf ich Waltraud wieder, die jetzt auch hier wohnte. Wir prügelten uns nicht mehr und sie verhielt sich eher unterwürfig und das einzige, was noch auf früher hinwies, waren ihre ungeputzten und schlechten Zähne.


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Kommentare zu diesem Text

Agnetia (66)
(18.07.24, 19:36)
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 Gabyi meinte dazu am 19.07.24 um 09:40:
Danke, Agnetia, fürs Empfehlen :). Und auch  für's Hineindenken.
LG, Gabyi

Antwort geändert am 19.07.2024 um 09:52 Uhr

 Dieter_Rotmund (19.07.24, 08:15)
Nicht schlecht, könnte gerne etwas ausführlicher sein: Wie genau sah der Bunker aus, wieso Anziehungspunkt, was für Banden, usw. usf.

 Gabyi antwortete darauf am 19.07.24 um 09:50:
Ausführlichkeit, das ewige Grunddilemma ;).
Der Bunker war aus unregemäßig strukturiertem Stahlbeton gefertigt, an dem man sich seine Haut abschürfen konnte. Anziehungspunkt wegen des Fehlens von Spielplätzen und asoziale Kinderbanden wegen Flüchtlingshintergrund und daraus resultierender Armut. Könnte man theoretisch noch einfügen. 
Habe ich eben noch gemacht, danke für den Hinweis :).

Antwort geändert am 19.07.2024 um 13:33 Uhr
sapristi (74)
(20.07.24, 19:40)
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 Gabyi schrieb daraufhin am 21.07.24 um 10:11:
Danke, liebe sapristi, dass du im Text Parallelen entdecken konntest.
LG, Gabyi
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