Es ist gedankliches Entrücken,
Verlust an Haftung und an Halt.
Gleich einer bunten Traumkaskade
wird Wunsch zur festen Wirklichkeit,
gewinnt an Form und an Gestalt.
Welch wunderschöne Maskerade!
Und so wird man hineingezogen
in eine dichte Wörterwelt,
Um wie betäubt dann zu verweilen,
gibt sich den Sätzen haltlos hin.
Dann fällt fast jeder wie bestellt
herein auf diese Macht der Zeilen.
Welch Poesie, welch sanfte Worte!
Als wenn die Welt sich menschlich gibt.
Ein Lebensborn statt einer Brache.
Kritik ist ihrer Macht beraubt.
Was sich noch vor die Sonne schiebt
verschwindet mit der Kraft der Sprache.
Doch wenn sie platzt, die zarte Blase,
und sich das Trugbild demaskiert,
dann schließen Wolkenkuckucksheime.
Sie ist enttarnt, die Illusion.
Der Leser wach, denkt irritiert:
sie waren täuschend schön, die Reime!