I. Was bedeutet Frieden am anderen Ende der Welt, wenn im eigenen Kopf Krieg herrscht?Moralische Panikwird zutotalitärer Gleichgültigkeit.Chronischer Schreckenkriecht tief in die Knochenund hält Winterschlaf.Mit Waffengewalterwirtschaftete Wahrheitenwerden Wirklichkeit.Nur scheinbarbewegen wir uns nach vorne,dabei wird die Weltheimlich an uns vorbeigetragen.Sterbende verstopfen die Geburtskanäle- und so mancher würde sich im Grabe umdrehen,wenn er wüsste,wie tot er bereits ist.II. Entgleiste Kreuzzüge & kollabierende KreisläufeVor Jahrzehnten verschossene Kugelntreffen nun endlich ihr Ziel.Ein-Personen-Panikräumesehen eben noch erlebbare Utopiennun unerreichbarimmer weiterRichtung Zukunft fliehen.Stattdessen:Ein endloser Wettkampf,als hätten die Bundesjugendspieleniemals aufgehört.Der ganze Globuseine gigantischeGladiatorenschule.Kämpft, Kinder, kämpft!Um einen potentiellen Platzan der Sonneoder zumindestganz oben auf dem nächsten Leichenhaufen.III. Ein Wasserhahn tropft ... in einen endlosen OzeanSchon die Ursuppe war versalzenund jetzt ist auch nochzu viel Chlor im Genpool!Kreisläufe schließen sichwie die Kiefer eines Raubtieresund plötzlichsteht man vor den Ruinen eines Krieges,den man allem Anschein nach verpasst hat.Die eigenen Felder tragen nur noch Früchte,die man selbst nicht fressen möchte.Aufgestellte Pappattrappensimulieren pausenlosapplaudierendes Publikum,während man versucht,die Welt im Dubai-Stylezu vernaschen.Man schmeißt sichdem Molochmit Backflip ins Maul,nur in der Hoffnung,seinen Verdauungstraktwohlriechend und blütenreinwieder zu verlassen.IV. Rodeo mit der RealitätWas für ein wilder Rittauf dem eigenen Rücken!Was ich mir jeden Morgenals Realität aufs Brot schmiere,mag zwar aussehen und schmecken wie Nutella,doch könnte auchetwas gänzlich Anderes sein.Meine ganze Wahrheitist nur eine einzelne Seitein einem Buch,dessen Rest ich michzu lesen weigere.Bevor ich fortfahre,würde ich gerne wissen,was ich hier überhaupt mache!Ich erwarte keine Antworten,nur schnelle hormonelle Befriedigung!V. Sobald ich weiß, wie es mir geht, lasse ich es dich wissen!Weil mir sonst nichts einfällt,fülle ich Raum,der ohne michleer geblieben wäre;verdränge Luft,was morgen sein könnteund was gestern war.Ich erreiche Erleuchtung beim Bestreichen einer Scheibe Brot:Alles in Buddha!Und das hierist nur ein weiterer unnötiger Satz.