Du warst einer von denen,
die „Ich liebe dich“ sagen konnten,
ohne es wirklich zu meinen.
Ich hab gedacht,
wenn ich weiß,
dass es niemals ganz wahr sein wird,
kannst du mich nicht verletzen.
Also hab ich mich in uns gestürzt,
als hätte ich nichts zu verlieren,
nichts zu geben -
nur diesen Körper,
der jeden Tag neu lernt,
dass er nicht reicht.
Wir waren voller Wut,
aber uns fehlten zu oft die Worte,
um etwas daraus zu machen,
außer Schmerz ohne Sinn.
Du hast mich am ersten Abend angesehen,
als wär ich dein Fluchtweg.
Und ich hab gehofft,
du könntest mir helfen,
mich mehr wie ich selbst zu fühlen.
Doch schnell wurde klar:
Ich war null bereit,
für nichts.
Und du weißt wahrscheinlich nicht mal,
wer du bist,
wenn du nicht gerade die
Bedürfnisse deines Gegenübers
spiegelst.
Wir lagen nebeneinander,
mit Angst, uns zu lange ins Gesicht zu sehen.
Manchmal hielten wir Händchen
und taten, als wär’s Nähe.
Ich hasse es, dich zu vermissen.
Ich weiß, dass es keinen Sinn macht,
genauso wenig Sinn
wie dieses künstliche Gefühl von Nähe
in unseren ersten Nächten.
Wir waren beide nicht bereit,
und die Antwort auf uns ist nichts.
Aber in irgendeinem Moment,
kurz vor Sonnenaufgang,
hat es sich ein bisschen angefühlt
wie Frieden. Oder so.
Du fehlst mir nicht immer,
aber wenn, dann brutal.
Und trotzdem
bin ich halb froh, dass du schweigst,
weil ich weiß,
wie wenig es braucht,
damit ich wieder alles vergesse,
was wehgetan hat,
und dass „wir“ nie genug waren.