Apocalypse now

Gedicht zum Thema Annäherung

von  KopfEB

Der dunkle Engel
breitet seine harten Flügel
langsam aus,
sie heben sich
in quälend
schwerer Agonie
dem Himmel
klar entgegen.
Der schwarze Körper
glänzt im Licht
der silbern
starrer Arme.
Jetzt über´m Kopf,
der senkt sich auch
und dreht den Steiß
tief in das Mark
des Paradies.
Gib doch den Weg frei!
Und, ja da,
die Flügel spreizen,
schneller geht´s,
die Welt zugrunde.
Schon liegt der Arm
an beiden Seiten.
Nur noch ein Ruck,
dann fliegt der Korken,
verschlingend
öffnet sich das Loch.
Der Geist, die Angst,
die Phantasie,
all das, was sonst
so wichtig scheint
verschwindet schnell,
vermischt sich eins
zwei drei zum Ganzen.
Der Trank der Götter
bestimmt das Ende
nun zum Anfang,
spielt nur mit uns,
vernichtend
gegen alles das,
was diese Welt
zu bieten hat,
den ganzen Schmerz,
die schwere Last
der Angst und
all der Sorgen.
Ein einzig Strudel
ist das Meer
voll Farben und Gefühle,
die Nichts vermissen,
gar nichts wissen.
Ohne Kopf nur
durch die Wand,
denn auf der andren Seite
wartet schon
ein schönes Land
mit Küsten, Bergen,
Gipfel, Flut,
mit Wüsten und
mit Wiesen.
Voller Leben
Voller Glück,
so dass ein Herz
den Platz hat
sich zu fühlen.
Alles richtig,
gar nichts falsch,
nur Augen die erkennen,
sehen, was zu sehen ist,
keine Mauer, keine Wand,
nur Weite, die sich füllt.
Freiheit, einfach, süß,
kein bittrer Beigeschmack,
pur zart und fest zugleich.
Auch wenn ich weiß,
erwachen tötet
und morgens
kommt doch immer,
so ist´s mir gleich,
die Flasche doch
noch lange nicht
so leer.

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