BlackHört
Un-Erhörtes aus der Musikwelt
Eine Kolumne von BLACKHEART
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Make it or break it!
Welches Album ist für eine Band das wichtigste?
Das erste Album, weil es den Startpunkt markiert, auf den man sich immer wieder berufen kann?
Das neueste Album, weil es (mal wieder) das beste Album der Bandgeschichte ist?
Ein Album mttendrin, weil es von Kritikern und Fans als Klassiker und Meilenstein angesehen wird?
Nein!
Das wichtigste Album in der Geschichte einer jeden Band ist das dritte Album.
Warum? Weil sich mit diesem Album entscheidet, ob und wie die Karriere weitergeht. Es ist das sog. "Make it or break it"-Album.
Aber warum gerade das dritte Album?
Nun, das hat etwas mit der Entwicklung einer Band, gerade in den ersten Jahren der Karriere, zu tun.
Mit dem ersten Album setzt man eine erste Duftmarke. Man zeigt, dass man da ist und es mit der Band ernst meint. Alles, was vorher war ist nur Vorspiel.
Mit dem zweiten Album tastet man sich auf dem musikalischen Terrain weiter vor. Man kann und darf experimentieren und sucht seinen eigenen Stil.
Mit dem dritten Album hat man diesen schließlich gefunden und will nun beweisen, dass man damit auch bestehen kann. Dieses Album ist also der Gratmesser für die weitere Karriere. Entweder schafft man den Durchbruch (sei es in den Mainstream oder im Underground) und kann sich etablieren oder man krebst weiter herum. Da ist die Überlegung, die Band an den Nagel zu hängen, natürlich nicht fern.
"Make it or break it" eben.
In diesem Sinne:
Haltet die Ohren offen!
Zum Beispiel für meine TOP 5 der Ausnahmen, die diese Regel bestätigen.
Platz 5: Die niederländische LEGION OF THE DAMNED nahm als drittes Album unter Namen "Feel the Blade" das letzte Album der Vorgängerband OCCULT ("Elegy of the Weak") neu auf.
Platz 4: BLOODBOUND, deren drittes Album "Tabula Rasa" im Vergleich zu den Vorgängern "Nosferatu" und "Book of the Dead" ein absoluter Reinfall war.
Platz 3: Ähnliches gilt für LEAVE'S EYES. Auf deren Drittling "Njord" konnte lediglich die Cover-Version des englischen Volksliedes "Scarborough Fair" überzeugen.
Platz 2: SABATON veröffentlichten "Metalizer" als ihr drittes Album, obwohl es eigentlich ihr Debüt darstellt.
und
Platz 1: AMON AMARTH, die erst mit ihrem vierten Album mit dem programmatischen Namen "vs the World" den Durchbruch schafften.
Danke fürs Reinhören.
euer BLACKHEART
Song der Woche: "Battle against Time" von WINTERSUN
Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag
Dennoch gibt es nicht nur die von dir angeführten sondern auch systematische Gegenbeispiele. So haben sich z.B. NIGHTWISH mit ihrem zweiten Album 'Oceanborn' unbestreitbar an die Spitze des Symphonic Metal gespielt, die sie seit dem bei aller Entwicklung auch fast spielerisch verteidigen (auch wenn dadurch viele Bands in diesem Genre völlig zu unrecht zu einem Schattendasein verurteilt sind). Und dann sind da auch noch Bands zu nennen, die einen Stilwechsel vollzogen wie THERION (mit ihrem fünften Album 'Theli') oder AMORPHIS (mit ihrem siebten(!) Album 'Eclipse') und das auch noch 'überlebt' haben.
Auf der anderen Seite gibt es auch jene Gruppe von Musikern, die als eine Art Projekt starteten und die sich irgendwann entschließen (müssen), eine richtige Band zu werden. Und das geschieht dann, ich muss es zugeben, oft mit dem dritten Album (siehe DELAIN aus den Niederlanden). Also: Da hat der Blacky recht, keine Frage.
Meine heutigen Alltime-faves (Alben die mich, als ich sie das erste Mal gehört habe, aus den Socken gehauen haben)
Platz 5: Del Amitri - "Change everything"
Platz 4: John Williams - Star Wars: A new hope OST
Platz 3: Dire Straits - Love over gold
Platz 2: Big Country - The crossing
und
Platz 1: Nightwish - Imaginaerum
Danke für die treffende Analyse, Blacky, du pfiffiger Musikanalyst!
(Mein) Song der Woche: "The drowning age" von DRACONIAN
Um deine These weiter zu unterstützen: DIRE STRAITS, die kennt wahrscheinlich jeder. Neben dem ersten Album 'Dire Straits' ist ihr wichtigstes wohl 'Making movies'. Und das ist, ihr ahnt es bereits, das dritte Album! Treffer versenkt!
