KLICKS UND CLIQUEN

Synthesen + Analysen in der Matrix


Eine Kolumne von  Bergmann

Freitag, 23. Oktober 2020, 20:40
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Herbstloch - revisited

738. Kolumne


Das kv-Wetter:

(Viren über ganz Deutschland. Ganz Deutschland? Nein, auf einer kleinen Insel der Vernunft schreibt einer, der kalt bleiben muss, und der liebt KV. Ich meine keinen Geringeren als mich.)

KV darf nicht sterben. Nicht an Corona. An allem anderen, vielleicht, aber nicht daran.

Einer muss da sein. Einer muss wachen. Malik. Malik kühlt die KV-Server mit dem Eis der Vernunft. Cool.

KV scheint zurzeit wie stand by geschaltet. Es bewegt sich fast nichts. Nichts steigt, nichts fällt, nichts geht, die Bälle werden flach gehalten. Hauptsache, die Bälle bleiben rund.

In und um KV herum herrscht normale Körpertemperatur. Kein geistiges Fieber von innen, keine thematische Verbrennung von außen. Nichts. Es ist die Leere des absoluten Ausgleichs der Unterschiede. Ein Frieden ist ausgebrochen, den wir schon für unmöglich hielten. Aber nun sehen wir: Es gibt diese Harmonie, von der viele träumten.

Kein Streit. Nirgendwo. Kein Thread kocht über, obwohl die Hitze für das viele Wasser, mit dem hier gekocht wird, gereicht hätte.

Themen? Schwer zu sagen. Da fragt einer, warum seine Texte nicht gelesen werden - er wird freundlich beraten. Da schreiben andere, was sie lesen - aber darauf geht kaum jemand ein. Einem Autor ist eine Zeile verrutscht - ihm wird geholfen. Das ist schon fast alles.

Man sieht: Das Nichts thematisiert sich - hier und da - von selbst. O Herr, das Herbstloch ist groß! O Lochung des Lochs, löchrigste aller Tautologien!

Nun regnet es wieder. Wann schneit es tief gefrorene Spermien? Wann öffnet der Himmel über KV wieder seine geistigen Schleusen? Lässt sich, was hier sanft verröchelnd vor sich hin verdorrt, überhaupt noch retten? Und wo kommt das neue Leben her? Ich weiß es nicht.

Das Loch dieses Herbstes ist so groß, es verschluckt sich vor lauter Durst selbst.

Einer muss wachen, einer muss da sein. Da sein für KV. Auch wenn es nass wird. Einer muss aufpassen vor diesem Loch, in das wir nicht fallen dürfen. Einer muss denken, damit KV nicht zum Loch wird, in das es, sich verschluckend, fällt.

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 Dieter_Rotmund (02.11.20)
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.

 Vaga (03.11.20)
Und wo kommt das neue Leben her? Ich weiß es nicht.
Ich auch nicht, aber ich denke selbst, und das ständig. Und das nicht nur am Tag. Manchmal fällt mir sogar des Nachts im Traum etwas ein, was ich am Morgen danach ratzfatz zu deuten vermag.
Und so lese ich deine 'Herbstloch-Rückbesinnung' wie einen vorläufigen 'JammerKlappenText' zum potenziellen kV-Geschichtenband mit dem Titel: Auftauender sPermafröstling sucht EiZeilerin zwecks künstlicher Befruchtung.

Ich denke (!), dass der 'Klimawandel' bei kV nicht nur auf sich im Laufe der Zeit vereinzelt ereignende Extremzeilenniederschläge oder langweilig anhaltende Textdürren zurückzuführen ist, sondern auch auf das gegenwärtig mangelnde Engagement derer, die einst ihre Samen bzw. ihre Potenz in Hülle und Fülle in die kV-Erde pflanzten. So paradox es klingen mag, aber für keinVerlag stand m. E. am Anfang das, was gut war, und fällt nun zum Ende hin (bis auf ein paar einzigartige Ausnahmen) auf, was schon viel zu lange währt.

Es grüßt aus der einst so nahen Ferne - die JammerKlappenSchlange Vaga .

 Bergmann meinte dazu am 03.11.20:
Ich sah kürzlich, dass die Autorenzahl bei 600 lag - Jan will bei 500 zumachen ... Die Gründe des Niedergangs sind sehr vielschichtig, denke ich. Außer dem Wandel im Personenstand oder dem Älterwerden von Einzelnen und Beziehungen untereinander gibt es auch Änderungen im großen Kontext um kv herum. In 16 Jahren passiert viel (auch im Leben jedes Einzelnen).
Obwohl kv eine unübertroffen liberale Webseite ist und eigentlich diesbezüglich keine Konkurrenz hat, schreitet die Erosion voran.
Jan weiß mehr darüber, vermute ich.
Ich verstehe ihn gut, dass er ein Ende mit 500 als Reißlinie setzt.
Herzlichst: Uli
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