Film & Fußball

Eine cineastische Mannschafts-Kolumne


Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"

Donnerstag, 26. Februar 2015, 08:47
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Vermögen in Deutschland

von  Dieter_Rotmund


Gastkolumne von  Modern Woman

Das Gesamtvermögen der Deutschen liegt bei etwa 10 Billionen Euro. Das DIW* hat eine "freundliche" Schätzung von 9,3 Billionen Euro als Mittelwert angegeben. Amtliche Erhebungen sind das Papier nicht wert, auf das sie gedruckt werden. Da die Politik in weiser Voraussicht (wer da wohl dran gedreht hat) die Vermögenssteuer abgeschafft hat, gibt es nun keine verlässlichen Zahlen mehr. Der DIW hat nun einen anderen Weg beschritten, der das Vermögen viel genauer beziffern kann, obwohl auch das mit Fehlertoleranzen verbunden ist. Nehmen wir zum Beispiel Grundstücke und Häuser/Villen. In der Steuerberechnung stehen sie nicht mit dem tatsächlichen Marktwert, sondern einem wesentlich niedrigeren Grundwert, was dann natürlich auch zu einer niedrigeren Besteuerung führt. Bereits diese niedrigere Berechnungsgrundlage verfälscht das Vermögen um hunderte von Milliarden.

Der neuesten Studie des DIW-Forschers Markus Grabka nach ist der Anteil der reichsten Deutschen am Gesamtvermögen sehr viel höher, als nach bisherigen Veröffentlichungen vermutet. Um das mal in Prozenten auszudrücken - das ist natürlich etwas ganz anderes, als das, was die Regierung macht, wenn sie das Gesamtvermögen einfach durch die Anzahl der Bewohner Deutschlands teilt und somit zu dem Schluss kommt, uns allen ginge es doch gut.

0,1 Prozent der reichsten Deutschen besitzen zwischen 14 und 16 Prozent des Gesamtvermögens.
1 Prozent der reichsten Deutschen besitzen zwischen 31 bis 34 Prozent des Gesamtvermögens.
10 Prozent der reichsten Deutschen besitzen zwischen 63 bis 74 Prozent des Gesamtvermögens.

Nehmen wir nun einen Mittelwert bei den 10 Prozent der reichsten Deutschen, dann kommen wir auf ca. 69 Prozent. Das macht bei einem Gesamtvermögen von 10 Billionen Euro satte 6,9 Billionen Euro! Würden wir den tatsächlichen Wert der Immobilien rechnen, dann wäre diese Summe astronomisch höher.

90 Prozent der Deutschen teilen sich nun die Summe von 3,1 Billionen Euro, wobei man auch hier wieder den prozentualen Anteil der gutsituierten Deutschen berechnen müsste, der bei etwa 30 Prozent liegen dürfte. Verlässliche Zahlen über deren Vermögensanteil liegen nicht vor. Wir können aber davon ausgehen, dass die verbliebenen 60 Prozent sich statistisch gesehen ein Minusvermögen teilen.

30 Prozent gelten in der Bevölkerung bereits als reich
33 Prozent sind Kleinsparer
20 Prozent sind ohne jegliches Vermögen
7 Prozent besitzen ein Negativvermögen

Diese Zahlen sind allerdings mit Vorsicht zu geniessen. Es handelt sich zum Einen um recht grobe Schätzungen und zum Anderen wäre es durchaus möglich, dass die Vermögensverteilung von unten nach oben wesentlich drastischer ausfällt. Das haben die Politiker allerdings zugunsten der Superreichen geschickt zu verstecken verstanden.

Cornelia Warnke

*Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung

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Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag

Graeculus (69)
(26.02.15)
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 Dieter_Rotmund (26.02.15)
Die Film&Fußball-Kolumne ist ein offenes Medium, das keine strikten Vorgaben an seinen Autoren macht oder Autoren bzw. deren Texte sanktioniert, falls diese nicht der Kolumnenbezeichnung entsprechen. Gerade Gastkolumnisten sollte die Möglichkeit gegeben werden, frei über das zu schreiben, was sie erlebt haben, was sie beobachtet haben, was sie bewegt. Finde ich.
Graeculus (69)
(26.02.15)
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Graeculus (69)
(26.02.15)
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 Dieter_Rotmund (27.02.15)
Umbenennung fände ich etwas zu vorreilig.
Graeculus (69)
(06.03.15)
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 Dieter_Rotmund (06.03.15)
Bei mir überwiegt die Freude über eine Gastkolumne als das ich eine ablehnen könnte, die vielleicht nur das eine kleine Manko hat, sie würde nichts mit Film oder Fußball zu tun haben...

 Dieter_Rotmund (17.03.15)
Jack hat die Situation ganz treffend beschrieben.
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