Ich sitze auf der Bank und warte,
da macht sich jemand an der Mülltonne,
dicht neben mir, zu schaffen.
Er wühlt und wühlt,
zieht eine Zeitung heraus,
wühlt weiter,
im Altglasbereich, Gestank weht zu mir,
Scheppern, Klirren,
was sucht er nur,
ich schaue auf,
es ist eine Frau,
in dicker, lumpenähnlicher Kleidung,
bepackt mit sämtlichen Tüten,
sie sieht alt aus, diese Frau,
da- sie scheint fündig geworden,
packt eine leer Plastikflasche in eine ihrer vielen Tüten.
Sie geht weiter, weg,
meine Bahn auch,
ich halte inne,
welch große Not treibt diese Menschen,
im Müll zu wühlen,
sich derartig zu erniedrigen,
der Blicke,
die sie einfangen,
oder ist es einfach nur Intelligenz,
sich auf diesem Wege ein wenig Geld zu beschaffen,
weil andere unachtsam,
Dinge wegwerfen,
die noch einen Wert haben,
für den, der sie findet,
die Sammler,
können überleben,
weil andere zu faul sind,
ihre Pfandflaschen zurückzugeben,
können das Weltgeschehen verfolgen,
da so manche Zeitung im Müll landet,
die Sammler,
sie sind Überlebenskünstler,
ergreifen den letzten Strohalm,
um in dieser Wegwerfgesellschaft zu leben,
sind stärker als wir glauben,
da ihnen die abwertenden Blicke,
nichts anhaben,
der Gestank des Mülls sie nicht abschreckt,
Geld zu retten,
daß sonst sinnlos verschwindet,
die Sammler,
schön das sie uns zeigen,
wie verschwenderisch wir sind,
wie faul wir sind,
wie dumm wir sind,
schön,
daß es sie gibt.