der tulpenrote Mond und die rosarote Brille

Satire zum Thema Allzu Menschliches

von  kirchheimrunner

Jene Dame, mit der ich mich auf eine Diskussion über den Sternenhimmel eingelassen hatte, behauptete doch vor Tagen noch steif und fest:

„Nein, der Mond war nicht tulpenrot, so wie du es mir versprochen hast. Schatten waren auf seinem Gesicht, dunkle Schatten der Erde. Und er schien müde zu sein; - der Mond, den du mir in die Hand versprochen hast. „

Wisst ihr, was ihr Problem war?
Ja genau, sie hatte die rosarote Brille nicht auf, als sie den Nachthimmel betrachtete. Typisch Frau, sage ich euch. Zuerst möchten sie, dass man ihnen die Sterne vom Himmel holt, dann wollen sie den Mond. Und wenn sie ihn dann in der Hand haben, ist er ihnen nicht rund genug!

Alles schön und gut.
Aber ich; - typisch Mann;  – ich wollte ihr auch noch imponieren: Tulpenrot wird er sein, wenn er - nur für sie - allein am Firmament hochsteigt. Genau an diesem Punkt nagelt sie mich fest!

Ich gebe zu, er war nicht tulpenrot in jener Nacht. Dass er aber stattdessen goldglänzend strahlte und über allen Sternen thronte; - das alles tat sie mit einer lässigen, wegwerfenden Handbewegung ab.

Und um dem Fass auch noch den Boden auszuschlagen, behauptet jene Dame (deren Namen ich euch niemals nennen würde), doch steif und fest:
Ihr Anblick, ihre Erscheinung voll Anmut, ihr zaghaft hoffendes Bangen um seine Zuneigung; das alles hätte seine Wangen so gütig gülden gefärbt.

Ich verspreche euch: Spätestens beim nächsten Vollmond, noch vor Ostern werde ich versuchen, ihr persönlich einen tulpenroten Mond ins Herz zu zaubern.


Anmerkung von kirchheimrunner:

 nixTulpenrot

wieder einmal inspiriert von Tulpenrot

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Kommentare zu diesem Text


 tulpenrot (17.03.07)
Du weißt doch - Frauen denken tulpenrot! Das heißt, solceh Frauen sind anspruchsvoll. Sie achten sehr genau auf alles und lassen sich durch nichts den Blick versperren - aber sie sind dennoch romantishc genug, um auch ohne rosarote Brille auszukommen. Und sie finden Männer, die mit Humor und Einfaltsreichtum daherkommen sehr charmant. Und sie meinen auch, sie können selbst den Gestirnen Farbe geben, wenn sie nur ihr Herz einsetzen. So ist das! Die Dame, die du da ebschreibst und deren Name du nicht nennen willst, besitzt meine volle Sympathie. Du hast da einen güldenen Schatz gehoben --- natürlich mit deinem Text!
Liebe Grüße
Angelika
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