Maschine
Epigramm zum Thema Sinn/ Sinnlosigkeit
von Leo1
Kommentare zu diesem Text
Selene (29)
(23.09.08)
(23.09.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Julianka (18) meinte dazu am 08.09.10:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Mir gefällt nicht nur die düstere Anklage, die vordergründig als Leidensgedicht daher kommt.
Allein die erste Strophefinde ich sehr passend und erhellen. Ich habe zuletzt ein wenig über die sogenannte Simulationshypothese gelesen. Und wie jede Religion, esoterisch-spirituelles Konglomerat und weltliche Religion/Ideologie offenbart diese den Grund für ihre Existenz sehr schnell. Sie dem Leben einen Sinn verleihen. Sie soll den Suchenden bei der Hand nehmen und sagen: "Siehst du, das ist das große Ganze und das ist dein Platz."
Für die meisten Menschen ist das sehr verlockend und der wahre Grund, warum sie gegenüber Religionen, esoterisch-spirituelles Konglomeraten und weltliche Religionen/Ideologien ihre Kritikfähigkeit einstellen. Die Gegenvorstellung ist einfach zu schmerzvoll:Außerdem wäre das Leben dann sehr mühevoll. Man könnte den richtigen Weg nicht einfach in einem Buch (Bibel, Koran, "Mein Kampf", Maobibel, marktliberales Wirtschaftslehrbuch etc.) nachlesen.
Wenn der Mensch also die Wahl hat, zwischen der individuellen Erforschung seiner selbst - weil es mehr nicht gibt - und dem sinnstiftenden Geplapper längst vergessener Ikonen - fairerweise muss ich zugeben, dass viele davon gar nicht vor hatten, sinnstiftende Ikonen zu werden - auf von Tauben beschissenen Sockeln, wählt er in der Regel das mit dem Taubendreck.
All das deutet deine erste Strophe - gewollt oder ungewollt - an und das gefällt mir sehr.
Allein die erste Strophe
wenn ich nur sicher wär
dass ich Maschine bin
wär's Leben nicht so schwer
ja, hätte wieder Sinn
dass ich Maschine bin
wär's Leben nicht so schwer
ja, hätte wieder Sinn
Für die meisten Menschen ist das sehr verlockend und der wahre Grund, warum sie gegenüber Religionen, esoterisch-spirituelles Konglomeraten und weltliche Religionen/Ideologien ihre Kritikfähigkeit einstellen. Die Gegenvorstellung ist einfach zu schmerzvoll:
Das Leben hat keinen Sinn außer die Existenz selbst. Es gibt für den Einzelnen keine "natürliche" Aufgabe. Jeder ist allein. Die anderen Menschen sind Wegbegleiter für uns. Nicht mehr, nicht weniger.
Wenn der Mensch also die Wahl hat, zwischen der individuellen Erforschung seiner selbst - weil es mehr nicht gibt - und dem sinnstiftenden Geplapper längst vergessener Ikonen - fairerweise muss ich zugeben, dass viele davon gar nicht vor hatten, sinnstiftende Ikonen zu werden - auf von Tauben beschissenen Sockeln, wählt er in der Regel das mit dem Taubendreck.
All das deutet deine erste Strophe - gewollt oder ungewollt - an und das gefällt mir sehr.