„Simon und Simon“ gehört zu Jan

Kurzprosa zum Thema Assoziation

von  Secretgardener

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Bevor ich zu ihm gehe, muß ich immer erst „Simon und Simon“ gucken, mindestens anderthalb Folgen. Wenn ich mich mit jemandem treffe, will ich in der Stimmung sein, die ich brauche um mit dieser Person auszukommen. Und bei ihm ist es eben „Simon und Simon“, diese Detektivserie aus den 80ern.
Mittlerweile gibt es in meiner Wohnung eine ganze Ecke, die quasi für meine Freunde und Verwandte reserviert ist. Bevor ich zum Beispiel zum Amt gehe, brauche ich starken Metal, das härtet ab, aber leider kann ich es keineswegs leiden. Das ist auch das Problem an diesem Prinzip. Zum Einen muß man sich teils Sachen antun, die man nicht leiden kann, zum Anderen verliert man so die Lust an so Manchem, oder, wenn man sich von jemandem trennt, dann ist erstmal für eine ganze Weile Schluß mit seinem Bezug. Mein Ex-Freund hat mir seine Ko-Existenz „King of Queens“ versaut, das war bitter; also wegen „King of Queens“, nicht wegen ihm.
Wenn ich jemanden zufällig treffe, reagiere ich meist panisch und versuche mich zu verstecken. Einmal wollte ich zum Wohnungsamt und traf meine Oma – James Last versus Megadeth. Es ist auch ein Problem, weil ich es mir so nicht leisten kann mit jemandem ins Kino zu gehen, oder zu einem Konzert, denn wie groß ist schon die Chance, daß beide zusammenpassen? Na gut, meine Schwester, das ist Britney Spears im Doppelpack – also auch so ein Grund nichts zu unternehmen.
„Simon und Simon“ also gehört zu Jan. Er selbst mag die Serie nur einigermaßen. Ich habe Angst mich zu fragen, wie sehr sie mir gefällt. Denn ich mochte sie, als ich jung war, und nun habe ich Angst, daß mein Empfinden der Serie zu einem Gradmesser unserer Beziehung wird.
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Anmerkung von Secretgardener:

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Maramba!

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Kommentare zu diesem Text


 Unbegabt (16.12.08)
Nun, ich freue mich darauf endlich Maramba an Weihnachten zu bekommen, dann kann ich das endlich mal vergleichen. :)
Wenn das Buch so geschrieben ist wie dieser Text und die Texte davor:
juhu!

 Secretgardener meinte dazu am 16.12.08:
Erstmal danke für Deinen Kommentar und die Empfehlung. =)
Naja, vergleiche das lieber nicht, mit ihr kann ich nicht mithalten. Mmh, ich habe heute wieder angefangen und mir ist aufgefallen, daß ihr roter Faden einer Geschichte doch sehr dünn ist. Da ist einer, der macht dies und das, und dann kommt einer vorbei, und mit dem ist dieses los - also es liest sich wie kurze Aufmerksamkeitsspanne teils. ;) Aber es ist wirklich genial, diese kleinen Ideen, wenn man so sieht, wie klein doch die Grundlage für einen "schönen" Text sein kann. Dazu steht auch was im Nachwort Ihrer Eltern.
Tüdülü!
HvidLiljer (35)
(17.12.08)
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RolandBertz (19)
(17.12.08)
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