Sternenfeuer

Text zum Thema Fantasie

von  modernwoman

sternenfeuer
(fantasy)

das kleine ich wachte langsam auf und spürte schmerzhaft das hämmern und dröhnen im kopf. es war müde - so müde...

am liebsten wäre es gleich wieder eingeschlafen. aber da war etwas - es suchte in seinem gedächtnis nach dieser information, die ihm so wichtig schien und doch so weit entfernt war. die kopfschmerzen wurden stärker und das kleine ich konnte nicht mehr klar denken.

nach einer weile - die schmerzen hatten gerade etwas nachgelassen - hatte es einen gedanken, an dem es sich festhielt. der gedanke wollte dem kleinen ich entgleiten, aber krampfhaft klammerte es sich an diesen.

das kleine ich mußte das kleine du suchen und zwar sofort!

nur wenn das kleine du mit dem kleinen ich zusammen war, ließen sich diese schmerzen ertragen. zärtlich dachte es daran, wie schön es war, in den armen des kleinen du zu liegen, den kopf an die schulter gelehnt. und erst im frühen morgenlicht - der tau, der das grün des grases satter aussehen ließ und das gras so weich machte, daß das barfüßige ich und du das gefühl hatten, auf samt zu laufen.

eng umschlungen tanzten die beiden mit geschlossenen augen und drehten sich dabei leicht wie federn im kreis. bunte schmetterlinge, die die morgensonne ebenfalls begrüßten, umflatterten voller lebensfreude das ich und das du.

zeit und raum schienen aufgehoben, die dimensionen hatten aufgehört zu existieren, schranken gab es scheinbar nicht mehr. das ich und das du fingen im wirbelnden drehen ihres beschwingten tanzes an zu schweben und sie schwebten, immer noch eng umschlungen tanzend, höher und höher, dem himmel entgegen. bald waren sie von der kleinen blumenwiese nur noch als winzige engelsgleiche wesen zu erkennen, die kleiner und kleiner wurden.

wer ihren tänzelnden flug bislang verfolgt hatte, wurde nun zeuge eines schauspiels, welches an schönheit nicht zu wünschen ließ. das ich und das du wirbelten ein letztes mal um ihre achse und schienen plötzlich zu explodieren. einem feuerwerk gleich flogen von ihnen bunte funkenbahnen nach allen seiten. nur kurz dauerte dieses schauspiel. das bunte feuer schien sich zusammenzuziehen, schrumpfte zur größe eines sterns und erstrahlte dort in hellem glanz.

von nun an wachte dieser stern, der einmal das ich und das du gewesen war, über alle liebenden dieser welt...

© cornelia warnke

 sternenfeuer


Anmerkung von modernwoman:

für eine ganz besondere frau...

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Kommentare zu diesem Text

merlin (51)
(03.09.09)
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 modernwoman meinte dazu am 04.09.09:
lieber andreas,
danke für deinen kommentar, die beiden sternchen und das einfühlen in meinen text. liebe grüsse conny
steyk. (55)
(03.09.09)
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 modernwoman antwortete darauf am 04.09.09:
lieber stefan, du weisst, ich halte viel von deiner meinung. es freut mich, dass dir mein text samt vertonung gefällt. vielen dank auch für die beiden sternchen liebe grüsse von moabit nach kreuzberg
conny
MarieM (55)
(03.09.09)
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 modernwoman schrieb daraufhin am 04.09.09:
liebe marie,
wie schön du beschreibst, wie du meinen text erlesen und erhört hast. über den bewussten absatz hatten wir uns ja bereits telefonisch unterhalten, weshalb ich hier auch nicht näher darauf eingehe. vielen dank fürs kommentieren und die beiden sternchen. liebe grüsse zu euch beiden nach wien und möge die sonne ganz viel für euch scheinen
conny

 Dieter_Rotmund (20.06.18)
Früher hast Du keine Dauerkleinschreibe gemacht, oder?
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