Wandersmann

Gedichtgedicht zum Thema Augenblick

von  autoralexanderschwarz

Und ewig strahlt das Morgenrot,

Ein Wandersmann stürzt in die Tiefe,

Hart schlägt er auf, bald ist er tot,

Ihm war, als ob ihn jemand riefe.


Bevor er starb, da war ihm so,

Als ob er eine Stimme hörte,

Und diese Stimme war es auch,

Die alle Hoffnungen zerstörte.


„Das Kind das spielt“,

So sagte sie,

„Es lebt allein für den Moment,

Im Alter stirbt die Fantasie,

Der Wille wird zum Testament.“


Und als der Wandersmann erschrak

Und bang den fremden Worten lauschte,

Als dann sein Fuß ins Leere trat

Und er den Hang hinunter rauschte,

Da war ihm so,

Als ob er schrie

Und doch der Mund verschlossen blieb,

„Im Alter stirbt die Fantasie“,

War der Gedanke, der ihn trieb.


Er dachte, dass er nun verstand,

Dann Kopf auf Stein und Knochen brechen

Und während still sein Leben schwand,

Da hörte er sie wieder sprechen:


„Die Menschen werden schnell vergessen,

Nur ihre Namen überleben,

Um Anderen anstelle dessen

Die Namen wieder neu zu geben.


Und die Moral ist hierbei nicht,

Dass jede Hoffnung sinnlos ist,

Doch sei ein Fingerzeig gegeben,

Dass dieses kleine Wandersleben,

Den Anderen auch Beispiel sei,

Denn kaum begonnen, schon vorbei,

Das Leben mehr ist als ein Ziel,

So wie das Kind, vertieft im Spiel.“


Und ewig strahlt das Morgenrot,

Der Wandersmann im Nichts versunken,

Seit vielen Jahren ist er tot,

Und niemals wurde er gefunden.

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Kommentare zu diesem Text

Piroschka (55)
(19.11.18)
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