Stilleben 012.

Short Story zum Thema Sucht

von  Elén

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Ein Fenster rahmt die Figur einer Nacht und eine Stadt inszeniert sich flirrend und mosaik im Fernen. Ein Fenster rahmt Nacht, ein Fenster rahmt elektrisch belichtete Räume und Mia Chuanita steht ruhig, steht und blickt und ordnet den Raum. Auf dem Tisch liegt eine angebrochene Tafel Schokolade, liegen Kekse, liegen Krümel, auf dem Schrank liegt eine Brille, liegt ein Schlüsselbund, liegen Kippen in und neben dem Aschenbecher, liegen Streichhölzer, liegen getragene Shirts und Haarwachs. An der Wand hängt das Poster des Stars und der Rockstar lächelt dezent und frisch aber fest und bewegt die Jungen und Mädchen von heute und draussen ist Nacht. Eine Zeit, halbdunkel und angeräumt mit Gestirn und mit Mondschein von gestern. Chuanita geht leise im Raum und Chuanita schaltet elektrisches Licht aus, gibt dem Zimmer ein Amen, geht ans Fenster, öffnet mit kalten weichen Händen den Flügel und mit tonlosem Bruch geht Winter, geht der gedämpfte Lärm der Straßen ins Zimmer, legt sich über Möbel, legt sich über herumliegende Kleider, legt sich über den Toten am Bett.



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Kommentare zu diesem Text


 Isaban (18.10.09)
Warum "am" und nicht "im" Bett?

Der Stil hat was von einem leisen "Ich packe meinen Koffer und ich lege... hinein"-Spiel, das sich am Ende umkehrt - schon das allein weckt interessante Assoziationen, der Name der Protagonistin Schweinegrippegedanken.

Freut mich, hier mal wieder was Neues von dir zu lesen.

Liebe Grüße,

Sabine

 Elén meinte dazu am 18.10.09:
im Bett liegen die Schlafenden, die Kranken, die Sterbenden, alle jene also, die den Tod abwarten.
am Bett liegen die Depressiven, die Drogensüchtigen und alle jene, die mit Leben bekleidet sind und denen der Tod zwar leicht denkbar und großes übermächtiges Thema, jedoch nur anlässlich der Verzweiflung zum Leben.

merci fürn Besuch :)

a.
(Antwort korrigiert am 18.10.2009)

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 27.10.19:
Vorsicht, "am" Bett (oderwoauchimmer) ist auch ein Austriazimus (und heisst nichts anderes als "im/in").
Eine Short Story ist das aber keinesfalls - erzählt wird nämlich überhaupt nichts.
Müller (45)
(19.10.09)
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eilika (33)
(21.10.09)
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thammü (22)
(30.10.09)
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parkplatzbison (29)
(12.11.09)
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 Elén schrieb daraufhin am 20.11.09:
da dank ich mal :),

grüss dich, a.
octave (24)
(22.10.10)
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