niederrhein.januar

Skizze zum Thema Kälte

von  Mac

Neunzehn Uhr. Sieben Grad Celsius unter Null. Die Laufklamotten warten. Reingeschlüpft und das Buff mit den Huskiemotiven über die Ohren gezogen. Aus der Wohnung und die Stoppuhr drücken.

Nach der rutschigen Landstraße warten die verschneiten Felder. Die weisse Einsamkeit umfängt mich lächelnd. Des Läufers Einsamkeit paart sich mit der Einsamkeit der verschneiten Felder und gebiert, unterstützt durch die reine Nasenatmung, ihr Kind, die Zeitlosigkeit. Verharschte Wege spielen unter meinen Füßen ihre Melodie dazu. Die Wärme des pulsierenden Blutes in der kalten Haut wirkt als Massage und der Wohlfühleffekt tendiert gegen grenzenlos.

Rot-blinkende Hindernisbefeuerungen der Windkrafträder grüßen mit ihrem disco-light rechter Hand und links warten die scheinbar zum Tod verurteilten Dörfer auf mich. Irgendwann werden sich die Monsterbaggern verschlucken, ersticken an ihrer unzähmbaren Freßgier. Rumpelnd, ächzend, stöhnend schlagen ihre eiserne Zähne in das Fleisch der Erde. Angestrahlt durch riesige Scheinwerfer wirkt dieses Bild wie ein surrealistisches Gemälde. Ein Blick auf die Stoppuhr. 50 Minuten. Genug bei diesen Temperaturen.

Das heiße Wasser in der Badewanne, das Sahnehäubchen für diesen Abend.


Anmerkung von Mac:

Januar 2010

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Kommentare zu diesem Text

Lena (58)
(08.01.10)
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 Mac meinte dazu am 08.01.10:
hi arja,
schön, dass dir die skizze gefallen hat. ich komme gerade wieder von meiner Laufrunde. aber der eisige wind wird stärker und es kommt zu ersten schneeverwehungen. hatte meine sturmhaube übergezogen, die ist zwar in nrw verboten, wegen vermummungsverbot, doch das interessiert mich nicht.
eisige, aber liebe grüße
mac

 Theseusel (08.01.10)
Von J. bis G.II - bist Du 10 Km gelaufen?;)

 Mac antwortete darauf am 09.01.10:
hi gerd. ich lauf normalerweise noch länger. die dörfer von denen ich schrieb, liegen ja jetzt im kreis heinsberg und kreis düren. ich wohne ja auf der grenze sozusagen, *lächel*.
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