[Nur Nacht bleibt]

Hermetisches Gedicht zum Thema Vertrauen

von  Anantya

Nur Nacht bleibt,
siebt sie dunkle Himmel ins Fenster
der Umherirrenden.
Ruhelos schweigt sich ein Kampf am anderen.

Gestern kein Holz für das Feuer,
und doch,
es ist da irgendwo!

Boden um Bodengrund vergraben
hebt sich die Waldung
glimmend zu Brand.

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Kommentare zu diesem Text

Vincént (19)
(05.03.10)
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 Dieter Wal (07.03.10)
Liest du gerade Celan?

 Anantya meinte dazu am 07.03.10:
Nein, wieso?

Nördliche Grüße!
Julia

 Dieter Wal antwortete darauf am 07.03.10:
Nördlich? Befindest du dich nicht in Sachsen? Dann wärst du von Berlin aus betrachtet süd-östlich.

Mich erinnert diese Form eines hermetischen Gedichts an seine, ohne sie imitieren zu wollen. Viele deiner interessanten Texte erwecken bei mir durch ihre für mich nicht unmittelbare Erschließbarkeit wie Automatisches Schreiben. Also eine Form, bei der keine direkte Aussage erzielt werden möchte. Schreiben dient hier der Bewusstmachung unbewusster Inhalte. Ist das dein Anliegen?
(Antwort korrigiert am 07.03.2010)

 Anantya schrieb daraufhin am 07.03.10:
Befinde mich momentan in Finnland, daher nördlich

Ich habe gerade gegoogelt, ich kannte Paul Celan noch gar nicht. Aber interessant ist, was du schreibst. Und ja, ohne dass ich es selbst wirklich gewusst hätte, es diient mehr der Bewusstmachung als einer konkreten Aussage. Aber das ist nicht immer so, aber hier: Ja. Irgendwie ...

 Dieter Wal äußerte darauf am 07.03.10:
Celan gehört zu meinen absoluten Lieblingsyrikern. Nicht, dass ich seine Gedichte besonders gut verstände. Aber sie sind sprachlich ungeheuer gut gearbeitet. Seine Freundin Ruth Kraft hat einen Band seiner Jugendgedichte herausgegeben. Damals studierte sie in der Bukowina am Jiddischen Theater./ Als Übersetzer ist er ebenfalls hervorgetreten. Seine Das trunkene Schiff-Übersetzung des programmatischen Rimbeaudgedichts ist unvergleichlich. Celan war eng mit Nelly Sachs befreundet. Freu mich, ihn dir bekannt machen zu dürfen.
(Antwort korrigiert am 07.03.2010)
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