Unfehlbarkeit...?

Gedanke zum Thema Kritik/ Kritiker

von  Fuchsiberlin

Diejenigen unter den Kritikern,
die sich selbst für unfehlbar halten,
sollten ihre dahingehende Gedankenleitung
auf einen Fehler hin untersuchen.

Kritiker sind auch nur Menschen.

Jörg S.

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Kommentare zu diesem Text


 Sylvia (03.06.10)
Woher weißt du, ob sich Kritiker für unfehlbar halten?
Und wer sagt, dass Kritiker keine Menschen sind?

Herr Reich-Ranicki hat seine Meinung oft genug kund getan, ohne sich für etwas Besseres zu halten oder zu meinen, er sei unfehlbar....langsam kotzt mich das ständig "Immerwiederkehrende" an...wenn ich meinen Kids also sage, dass ich einen Liedtext nicht mag, weil mich die Fäkalsprache aneiert oder die Umsetzung....dann sage ich also eigentlich: hey nur ich bin toll und fehlerlos?

lieben Gruß
Sylvia
janna (60) meinte dazu am 03.06.10:
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 03.06.10:
@Sylivia,

der Satz von Reich-Ranicki, dass kein Kritiker unfehlbar ist, dieser animierte mich u.a. zu diesem Gedankengang. Bei manch einem Kritiker, unabhängig von der Situation,in der kritisiert wird, kommt es mir jedoch so vor, als ob er sich insbesondere in seiner Kritik und seinem Wirken für unfehlbar hält. Dies jedoch ist meine ganz subjektive Empfindung, welche nicht durch Fakten bestätigt werden kann.

Es muß sich keiner von meinem Gedankengang angesprochen fühlen, es geht mir nur um diejenigen, wo meine Empfindung die ist, dass sie sich für unfehlbar halten bzw. dieses Bild nach außen hin transportieren. Es kann durchaus eine Fehlinterpretation meinerseits bedeuten, denn Gefühle können einen täuschen und einen etwas anderes empfinden lassen, als es in Wirklichkeit ist.

Jeder hat da seine Empfindungen und seine Meinung.

Ganz liebe Grüße
Jörg

@janna,

dies muß nicht zwangsläufig immer so sein, wie Du es beschreibst. Es kommt auf das Wesen, das Charaktergerüst eines Menschen an.

Ganz liebe Grüße
Jörg

 Sylvia schrieb daraufhin am 03.06.10:
Dennoch stimme ich eher Janna zu. Eine Weiterentwicklung kann nur erfolgen, wenn Kritik erfolgt. Im schöpferischen genauso wie im persönlichen Bereich...

lieben Gruß
Sylvia

 Fuchsiberlin äußerte darauf am 03.06.10:
@ Syllvia:

Auf den schöpferischen Bereich trifft dies zu, wenn die Kritik sachlich-hilfreich rüberkommt, da stimme ich Dir zu. Was den persönlichen Bereich anbelangt, da hängt es von einigen Faktoren ab, ob sich ein Mensch weiterentwickelt bzw. seiner persönlichen Entwicklung einen Reifeprozeß durchläuft. Z.B. wie er durch Lebenskrisen kommt, wie er Probleme bewältigt, wie er mit Schicksalsschlägen umgeht , also die erlebten Schattenseiten des Lebens, und auch durchaus Kritik, wenn ihm diese in helfender Absicht und Form rübergebracht wird. Denn Kritik im persönlichen Bereich eines Menschen sollte in erster Linie eine Hilfestellung für ihn darstellen und ihn zum Nachdenken bewegen. Im Sonnenschein des Lebens entwickelt der Mensch sich eher nicht/oder kaum weiter.

Meine persönliche Meinung dazu.

Ganz liebe Grüße
Jörg
Klopfstock (60) ergänzte dazu am 03.06.10:
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 Sylvia meinte dazu am 03.06.10:
..es ist zu wenig, pauschal alles abzuurteilen...nur weil ich meine Meinung sage und evtl. auch noch Verbesserungsvorschläge habe oder meinen Freunden und Bekannten sage, dass ich nicht alles gut finde, bin ich dennoch nicht unfehlbar....
Reich-Ranicki ist einer....aber nicht das A und O liebe Irene, und nur auf ihn, will ich meinen Kom nicht beziehen.

lieben Gruß
Sylvia
Klopfstock (60) meinte dazu am 03.06.10:
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 03.06.10:
@ Klopfstock,

zumindest zu seinem 90. Geburtstag scheint er doch eine Kehrtwendung gemacht zu haben, weil er den Ausspruch prägte, dass kein Kritiker unfehlbar ist.

Er wurde zu einer Legende, und zu einem "Literaturpapst" hochstilisiert, was dann bedenklich wird, wenn ein Kritiker als Institution des perfekten Kritikers angesehen wird.

Respekt sollte für alle Menschen in allen Lebenslagen gelten. Gerade Kritik, wenn sie in respektloser Art und Weise angebracht wird, kann einen Menschen verletzen, und dann ist diese keine Hilfe mehr, sondern bedeutet das Gegenteil. Kritik sollte in erster Linie helfend wirken, und die Absicht/Motivation eines Kritikers sollte auch die eines Helfenden sein.

Höflichkeit sollte im Umgang eines Miteinanders eine Selbstverständlichkeit sein, doch dies ist es leider nicht mehr. Für manche gilt Höflichkeit als "uncool" oder was-weiß-ich.

Worte haben eine unglaubliche Macht:

Sie können einem anderen ein Lächeln ins Gesicht zaubern, helfend, mutmachend, hoffnungsgebend wirken, aber auch als Schwertschlag in eine Seele gelangen und können somit zerstörerisch sein.

Ganz liebe Grüße
Jörg
fdöobsah (54) meinte dazu am 03.06.10:
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 03.06.10:
@fdöobsah,

es ist ihr persönlicher Eindruck, den sie hier kundtut, und warum sollte sie dies nicht tun!? Dies tat ich schliesslich auch in meinem Gedankengang, und in meinen Antworten auf die zum Text folgenden Kommentare.

Die Autorin/Kommentatorin aber deshalb aufgrund ihres persönlichen Eindrucks verbal mit einigen agressiven Worten anzugehen, dies halte ich für respektlos. Man kann da auch ganz anders reagieren: Z.B. den anderen höflich zu fragen, warum er diesen Eindruck gewann? Oder in einem Kommentar darauf zu antworten, dass man diese Meinung nicht teilt und anderer Ansicht ist.

Jörg S.
(Antwort korrigiert am 03.06.2010)
KoKa2110 (42) meinte dazu am 03.06.10:
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 04.06.10:
@ KoKa,

ach KoKa, das Leben ist auch irgendwie ein Kreislauf, manches oder vielleicht auch mal vieles, es wiederholt sich (immer -mal- wieder). Keiner muß, sondern kann diskutieren, seine Meinung kund tun, oder seine persönlichen Gedanken zu einem Text schreiben. KV bildet eine Konzentration verschiedenster Charaktäre, die man so nicht jeden Tag in diesem konzentriertem Rahmen begegnet. So passiert das, was passiert. Beim Wundern überlasse ich anderen den Vortritt.
Ganz liebe Grüße
Jörg
KoKa2110 (42) meinte dazu am 04.06.10:
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Klopfstock (60) meinte dazu am 04.06.10:
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KoKa2110 (42) meinte dazu am 04.06.10:
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mars (59)
(03.06.10)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 04.06.10:
Zumindest zu seinem 90. machte er dahingehend eine Kehrtwendung. Die Frage ist nur, ob die Medien ihn nicht im Lauf der Zeit zu dem unantastbaren Kritiker machten, den Literaturkönig. Was er daraus machte ist bekannt, er dirigierte/regierte die Literatur(kritiker)welt wie ein König und die Überheblichkeit nahm neben ihm Platz.

Ganz liebe Grüße, und ich danke Dir sehr für die Empfehlung-
Jörg
Graeculus (69)
(26.06.14)
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Graeculus (69)
(20.12.14)
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